Büdinger Carnica Linie
Bereits in den 1970er Jahren hatte der Büdinger Bienenzuchtverein eine Belegstelle für Carnicabienen im Büdinger Wald.
Mit dem Auftreten der ersten Varroamilben wurde diese geschlossen und nie wieder geöffnet. Der Züchterring führte die Arbeit an den Vereinsvölkern fort.
Welche Königinnen sind für unser Vereinsgebiet geeignet? Meine Wahl fiel auf das Zuchtmaterial von Erich Selzer (Schöneck ). Sie lassen sich gut bearbeiten, haben gute Toleranzanlagen und sind passend für unsere Wetterauer Frühtrachtbedingungen.
Ergänzt von mir durch Abstammungen von Mayen und Kirchhain. Meine Königinnen werden auf den Inseln sicher angepaart, oder künstlich besamt. Einige hessische Belegstellen habe ich schon ausprobiert, momentan favorisiere ich Bergwinkel (Uwe Eichholz, Steinau).
Die Insel oder besamten Königinnen kommen in den Ringtausch, oder der hessische Prüfhof fragt nach einer Serie. Mein Prüfstand enthält auch Ringtauschköniginnen anderer Züchter, geprüft wird jeweils für ein Jahr.
Danach werden alle Prüfdaten in beebreed eingegeben, Mitte Februar erhält man die Ergebnisse vom Vorjahr und kann seine besten Königinnen kören lassen.
Warum der ganze Aufwand? Immer nur von den eigenen besten Völkern in Standbegattung nachzuziehen reicht leider nicht aus, wenn auch die Drohnen unsicherer Völker fliegen dürfen.
Jeder Imker kann also seinen Teil für sanfte nachzuchtwürdige Völker beitragen. Ein lokal angepasster selektierter Bestand besteht gegen vermeintlich bestes Material von fragwürdiger Herkunft.
Eine hessische Gruppe innerhalb der AGT hat sich bereits früh durch die Mitwirkung der Züchter Ahrens, Binder, Scheele und Selzer gebildet.
Über den Kontakt zu Erich Selzer kam ich zur AGT, erstmals nur als Prüfer von Fremdköniginnen. Jährlich wurde an verschiedenen Ständen die Prüfarbeit von Dirk Ahrens und weiteren Züchtern in der Praxis geschult und vertieft.
Geprüft wird nach dem Methodenhandbuch der AGT. Die hessische AGT Gruppe ist offen für weitere Züchter und Prüfer. Neue Prüfer führen erstmal für ein Jahr einen Prüfstand mit eigenen Königinnen, nach erfolgreicher Dokumentation erhalten sie im nächsten Jahr Ringtauschköniginnen.
Gemeinsam mit den Züchtern Marcus Amann (Roßdorf) und Michael Edelmann (Dietzenbach) begannen wir unsere eigene Linien aufzubauen, koordinierten Inseltransporte, Besamungstermine und besuchten Lehrveranstaltungen. Jährlich nehmen wir am Ringtausch teil und prüfen im Team an verschiedenen Prüfständen.
Für die künstliche Besamung werden etliche Drohnenvölker aufgebaut, Drohnenwaben zusammengestellt, in Pflegevölker verteilt und bis zur Besamung bestens gepflegt. Gemeinsam mit Marcus Amann und Michael Kloss (Langenselbold) werden wir verstärkt unsere Königinnen selbst besamen, dazu führt jeder 1 - 3 Drohnenlinien. Wir erhoffen uns davon, dass die Toleranz gegenüber der Varroamilbe schneller erreicht wird.
Auch unsere Carnica Bienen wehren sich gegen die Varroamilbe. Einzelne Völker sind dabei sehr vielversprechend und wurden bereits auf Ausräumverhalten VSH (varroasensitive Hygiene), unterdrückte Milbenvermehrung SMR (surpressed mite reproduction) und Öffnen bzw. Wiederverdeckeln befallener Zellen REC (recapping) getestet. Von diesen ausgesuchten SMR Völkern wurden Nachzuchten durch 1-Drohn Besamung gruppenweise in Miniplus Völkern geprüft. Nach einer massiven Impfung mit Varroamilben wurden die so stark befallenen Brutwaben ausgewertet. Um 25 mit nur einer Muttermilbe befallene Zellen zu finden, mussten bis maximal 300 Zellen unter dem Mikroskop geöffnet werden. Von diesen besten Königinnen sollen Nachzuchten auch für die Toleranzbelegstellen genommen werden und generell nach erfolgter (Probe-)Körung vermehrt nachgezogen werden.
Als Imker lernt man ein Leben lang, an jedem Stand man muss sich immer auf die aktuelle Situation einstellen. Aber manchmal ist auch der erfahrenste Hobby-Imker ratlos. In dieser Situation kann der hessische Imkerberatungsdienst, mit Sitz in Kirchhain, oder ihre lokalen Imkerberater behilflich sein. Sie werden jährlich mit den aktuellsten Themen geschult und geben ihr Wissen in den Vereinen weiter. Es lohnt sich bei den Imkerschulungen teilzunehmen, auch „alte Hasen“ lernen nie aus. Scheuen sie sich als Bienenbesitzer nicht zu Fragen und sich bestimmte Abläufe zeigen zu lassen. Gesunde Bienen gehen uns alle an, nutzen sie auch das Angebot zur Weiterbildung. Bei den Lehrgängen treffen sie auf Lehrbeauftragte, die aus der Praxis kommen und ihnen ihr Wissen gerne weitergeben.
Im März steht zur Salweidenblüte die Überprüfung der Winterfestigkeit an, die aktuelle Anzahl besetzter Waben wird mit denen Mitte Oktober des Vorjahres verglichen, bevor größere Brutbretter schlüpfen. Wenn weniger als 30% überlebt haben gibt es 1 Punkt, bis 70% spricht man von geringer (2 Punkte), 70-90% ist eine mittlere (3 Punkte) und Werte über 90% zeigt gute Winterfestigkeit aus (4 Punkte), dieses Jahr sind die meisten Völker sehr gut ausgewintert.
Außerdem steht die 1. Varroakontrolle an, über einen Zeitraum von 21 Tagen bis zur KW 15 wird die Varroaschublade/-windel eingelegt. Der wöchentliche Milbenfall wird 3x aufgeschrieben. Mit dem ermittelten Gesamtwert kann der Befallsgrad der Völker bestimmt werden. Es sollten im Durchschnitt weniger als 1 Milbe pro Tag fallen, 0,5 Milben sind OK.
Auch der Futtervorrat wird kontrolliert, nur wo wirklich notwendig werden Futterwaben zugehängt. Gerade Völker die sehr stark überwintert haben, dürfen nicht vom Futterstrom abreißen.
Sobald die Kirschblüte anfängt und die Völker stark genug sind wird der 1. Honigraum gegeben. Das ist bei uns an Ostern soweit. Auch die ersten Winterrapsblüten gehen schon auf.
Die Honigraumgabe ist ein Index für die Frühjahrsentwicklung und wird entsprechend bewertet, früh gibt volle 4 Punkte und dann wird entsprechend der Erweiterung weniger Punkte gegeben.
Da bei uns ein vielversprechendes Frühtrachtgebiet ist, werden die Königinnen danach gezüchtet. Die Völker sollen ja stark in die Obst-, Raps- und Löwenzahnblüte starten.
Ab dem 15.04. findet im 3-wöchentlichen Rhythmus eine Völkerdurchsicht statt, es werden die Anzahl Brut- und belegte Waben gezählt. Alle Brutstadien bewertet und festgehalten, ob die Königin gesehen wurde. Eine besetzte verdeckelte Brutwabe wird entnommen und zur Seite gestellt, Sanftmut und Schwarmträgheit werden bewertet.
Behandlung ohne Rauch, auffliegende Bienen und ohne Stich gibt volle Punktzahl. Falls vorhanden werden Schwarmzellen gezählt, und dies festgehalten. Beim Abschwärmen eines Prüfvolkes gibt es 1 Punkt, hier gilt immer nur die schlechteste Wertung.
Bei der abgestellten Brutwabe wird bewertet, wie wabenstet die Bienen sind. Sitzen sie wie ein Pelz auf der Wabe gibt es volle Punktzahl. In der Stockkarte wird festgehalten, wieviel Waben/Honigräume gegeben und entnommen wurden.
Im Juli sollten jeweils 5 Bewertungen vorliegen, der Mittelwert fließt in Beebreed ein. Die Anzahl besetzter Waben gibt die jeweilige Volksstärke und Entwicklung im Frühjahr wieder.
Zusätzlich wird ab April mindestens 2x ein Nadeltest durchgeführt. Auf einer verdeckelten Brutwabe mit Larven eines bestimmten Alters (mit rosa bis rot gefärbten Augen) werden mittels einer 100er Schablone 50 Zellen angestochen. Nach frühestens 3 Stunden wird die Ausräumrate festgehalten.
Der Durchschnitt aller Nadeltests fliesst in die Bewertung mit ein- Ab dem 20. Juni werden im 3-wöchentlichen Abstand Bienenproben entnommen, ich verwende die Puderzuckermethode. Die Varroen werden gezählt und mit den Bienen wieder zurückgegeben. Auch diese Zahlen fließen in die Bewertung mit ein.
Die Merkmale der Varroatoleranz zu prüfen ist nur geringer Mehraufwand, gibt aber ein vollständigeres Bild der Prüfvölker ab.
Sobald die ersten Drohnen schlüpfen entnehme ich bei vielversprechenden Völkern junge Bienen und Drohnen für eine Merkmalsuntersuchung. Diese ist notwendig, um später eine geprüfte Königin kören zu können.
Wer möchte nicht gerne die Natur schützen und anteilig eine "eigene" Honigernte dafür erhalten? Auf Grund der stetigen Nachfrage kann ich beides anbieten, der Pate hat dabei keine Arbeit und erhält Honig von "seinen" Bienen. Die Bühstreifen unterstützen die Pollenversorgung und somit die Gesundheit der Bienen. Diese bestäuben in Büdingen-Vonhausen alles blühende von Blumen, Gemüse bis Streuobst. Ende Mai und Mitte Juli steht die Honigernte an, ich ernte von meinen Bienen Frühjahrsblüten-, Sommertracht- und Wald- und Blütenhonig. Ich biete nur lokalen Honig aus der Region an, der von den Bienen selbst gesammelt wurde. Wenn es wieder gestattet ist stehen öffentliche Schleudertermine und Bienenstandbesuche an. Sie können ihre Patenschaft individuell gestalten, es gibt kleine, mittlere und große Patenschaften zu vergeben. Fragen Sie einfach an, wir finden die passende Patenschaft für Sie.
Wie kommen meine Bienen erfolgreich durch das Bienenjahr? Jedes Jahr ist anders, aber die Abläufe gleichen sich doch. Exemplarisch sind die Arbeiten an den Völkern für die Jahre 2022 + 2020 + 2018 hinterlegt, bedingt durch die Salweiden-, Kirsch-, Apfel-, Raps- und Sommerblüte können sich die Termine im Jahr verschieben.
Bitte klicken Sie auf die unten stehenden Reiter, um den jeweiligen Monat zu öffnen
TODO:
Honig abfüllen, Wachsarbeiten, Weiterbildung, Jahresplanung, gelbe Opalithplättchen
Erstmals musste ich bei 2 sehr starken einzargigen Völkern je eine zusätzliche Futterzarge geben. Sonst bleiben die Völker unangetastet, jede Störung verursacht erhöhten Futterverbrauch und kann zu Nosema führen.
Ich habe einen spannenden Imkerkrimi angefangen und ein neues Besamungsbuch 2x gelesen. Die erste Bestellung für neue Königinnen ist ebenfalls eingegangen. 2 Themen aus der Zucht bereite ich für Imkertreffen vor. Außerdem trage ich schon mal die wichtigsten Termine in meinen Imkerkalender ein.
Autor: Rolf Woelke
TODO:
Mittelwände einlöten, eingegangene Völker nachschauen und abräumen, Wassertränke vorbereiten, Material ausbessern/bestellen, Zuchtdaten aus Beebreed auswerten
Bei uns blüht bereits Anfang Februar die Haselnuß und die ersten Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse zeigen sich. Bei sonnigem Wetter finden die ersten Reinigungsflüge statt, bei meinen Ständen etwa Mitte Februar je nach Witterung. Da habe ich die Wassertränke bereits aufgebaut. Abends bereite ich zargenweise Waben mit eigenen Mittelwänden aus, oder fülle das Honigregal wieder auf. Meistens kann ich auch noch befreundeten Imkern mit regionalem Honig aushelfen.
Gespannt warten wir auf die Freigabe der neuen Zuchtwerte in beebreed, auf Basis dieser Daten werden die nachzuchtwürdigen Königinnen ausgesucht und rechtzeitig vor Zuchtbeginn gekört. Auch die Verpaarungen werden geplant, die Besamung der SMR-Königinnen mit einem Drohn führen wir selbst durch. Bei den online Züchtertreffen sprechen wir die Termine und Aufgaben ab. Interessierte Imker werden geschult um einen Prüfstand für ein Jahr fachgerecht zu führen.
Autor: Rolf Woelke
TODO:
vor Salweidenblüte: Auswinterungsstärke (Wabengassen), Varroafall für 3 Wochen zählen bis KW 15., Gesundheitszeugnis beantragen
Den ersten warmen Tag nutze ich um die Winterfestigkeit aufzuschreiben, ich vergleiche die Anzahl besetzter Waben gegen den Oktoberwert. Das muss vor der Salweidenblüte geschehen. Völker mit Werten ab 0,9 eignen sich für unser Frühtrachtgebiet. Unbedingt das Schwarmverhalten dieser Völker im Auge behalten.
Bei allen Völkern sollte das Mäusegitter entfernt sein, damit der wertvolle Pollen nahe der Brut eingelagert werden kann. Gerade die Salweide liefert hochwertigen Pollen und frühen Nektar.
Bis zur KW 15 schreibe ich über 3 Wochen den natürlichen Varroafall auf. Um diese Zeit sollte in einem winterbehandelten Volk nur 0,5 pro Tag fallen.
Da in beebreed die geprüften Königinnen ausgewertet sind, planen wir schon die Zuchtsaison. Mögliche Anpaarungen werden ausgelotet und ein Augenmerk auf die neuen SMR Werte gelegt.
Für die Standbegattung wird Ende des Monats eine ausgebaute Drohnenwabe gegeben, nur gut versorgte Drohnen können ihre Aufgabe erfüllen.
Deshalb achte ich auf einen reichlich gedeckten Tisch für die Bienen, Frühblüher, Weiden und Sträucher soll es in Standnähe geben.
Schon jetzt kümmere ich mich auch um ein neues Gesundheitszeugnis, das Geld dafür ist gut angelegt, schaut sich doch ein BSV alle Völker an.
Autor: Rolf Woelke
TODO:
zur Kirschblüte: je nach Stärke erweitern, Drohnenrahmen geben, Futterreserven prüfen, schwache Völker sanieren durch Aufsetzen über Absperrgitter, Honigraum geben?, Frühjahrsrevision: Volksstärke ermitteln, Überflüssige Futterwaben entfernen, Nadeltest, Hauptbearbeitung der Prüfvölker im 3 wchtl.Rhythmus mind. 5 Bewertungen
Jetzt fängt alles an zu blühen und wenn die Völker stark genug sind, setzte ich bei Beginn der Kirschblüte den ersten Honigraum über Absperrgitter auf. Überzählige Futterwaben habe ich bereits zuvor entfernt auch den ersten Drohnenrahmen gebe ich den Völkern die schon mit Drohnenaufzucht angefangen haben. Das sind meistens 2jährige Königinnen. Der Brutraum riecht nach frischem Nektar und es wird reichlich frischer Pollen eingetragen. Gerade bei zweizargig überwinterten Völkern schlüpfen demnächst reichlich Bienen, so das der Platz ohne Erweiterung eng wird.
Noch zähle ich den wöchentlichen Milbenfall und am 20. beginnt die Bewertung der Bienenvölker im 3 wöchigen Rhythmus, bei geringer Rauchgabe werden Brut- und besetzte Waben gezählt, Sanftmut, Wabensitz und Schwarmneigung bewertet. Die Frühjahrsentwicklung halte ich durch die Erweiterungen fest. Dieses Jahr steht wieder genügend Rapsflächen bereit, obwohl ich die Obstblüte favorisiere.
Bei vielversprechenden Völkern entnehme ich eine Bienen- und Drohnenprobe und sende diese zur Ermittlung der Reinrassigkeit ein. Ende des Monats beginnt die Zucht, erst werden Wirtschaftsköniginnen für die neuen Prüfvölker aufgezogen. Die erstelle ich nach Pia Aumeier und habe gute Erfahrungen damit gemacht. Diese Königinnen kann ich im Juli und August abgeben.
Die Planung für den Belegstellenbesuch ist im vollen Gange und es müssen schon erste Termine fest reserviert werden, sonst sind die passenden Termine ausgebucht. Schließlich sollen die Reinzuchtköniginnen bei mir mindestens 3 Wochen in Eilage gewesen sein bevor ich sie abgebe.
Autor: Rolf Woelke
TODO:
Honigraum rechtzeitig erweitern, Zuchtbeginn erste Serien, ab jetzt wöchentliche Schwarmkontrolle, nur reifen Honig ernten, Futterbestellung, Aufbau Prüfvölker, Brutbild 3 Stellen mit 100er Schablone
Jetzt beginnt die arbeitsreiche Zeit für uns Imker, alles blüht und die Völker stehen im Raps, in der Streuobstwiese oder Löwenzahnwiese. Rechtzeitig erweitert können wir bei unseren starken Völker 2-3 Honigräume Frühtrachthonig ernten. Wöchentliche Schwarmkontrolle und erste Ablegerbildung stehen an. Hierzu verwende ich gesunde aber schwache Einheiten und erstelle daraus Sammelbrutableger.
Nach Pia Aumeier breche ich nach 9 Tagen die Weiselzellen und larve von einem Zuchtvolk um. Die verdeckelten Zellen lasse ich im Zuchtschrank bis zum Schlupf, da bei uns nächtliche Fröste die ganze Zuchtserie verderben können. Wenn Bienen und Königinnen geschlüpft sind erstelle ich Ableger aus einer bienenbesetzte Wabe, einer Mittelwand, Jungkönigin und einer Futterwabe. Dabei sprühe ich die Bienen mit Milchsäure ein. Nach 3 Wochen sind die Königinnen in Eilage.
Bei der AGT Hessen gibt es 2 Termine Ende April und Anfang Mai, in denen die Prüfvölker gemeinsam an einem Stand bewertet werden. Hier kann jeder seine Kenntinisse auffrischen und vor Ort offene Fragen klären. Interessierte Imker können gerne teilnehmen.
Die Prüfvölker werden wöchentlich kontrolliert und alle 3 Wochen erfolgt eine große Bewertung von Sanftmut, Wabensitz, Schwarmtrieb und Volksentwicklung. Im Mai stehen außerdem die Beurteilung des Brutbildes an, mit einer 100er Schablone werden an 3 Stellen auf der Brutwabe die Brutlücken gezählt. Je nach Volksentwicklung kann auch die maximale Ausdehnung der Brutfläche auf der zentralen Brutwabe gemessen werden. Ein Nadeltest mit Auszählen von 50 angestochenen Brutzellen mit rosa Augen nach ca. 6 Stunden. Die Ausräumrate soll im Mittel 50% betragen, Völker mit höherer Ausräumrate können diese gut vererben. Von den vielversprechnenden Völkern entnehme ich eine Drohnen- und Bienenprobe zur Merkmalsuntersuchung, diese friere ich bis zum Versenden ein. Wenn man dies erst im Juli durchführt kann es passieren dass keine Drohen mehr da sind.
Nach der Rapsblüte kann es bei uns eine Woche mit wenig bis kaum Nektareintag geben, hier ist die Futterkontrolle zwingend notwendig um die Völker trachtreif zu halten. Überzählige Pollenbretter werden für die Ablegerbildung entnommen. Auf alle Fälle steht die Honigernte am Monatsende bei uns an, danach stelle ich die abgeernteten Völker an den Waldrand. Als nächste Tracht gibt es in manchen Jahren die Robinie, dicht gefolgt von der Eßkastanie und Linde. Genügend Honigräume müssen hier vorrätig sein. Auch die Nachfrage von Wabenhonig kann ich bei diesen Trachten versuchen zu erfüllen.
Für die Zucht werden 2 Serien für die Inselbeschickung und künstliche Besamung vorbereitet. Eine weitere Serie ist für SMR 1-Drohn-Besamung vorgesehen, die ich selber vornehme.
Autor: Rolf Woelke
TODO:
Futterkontrolle, Honigraum geben, Inselbeschickung, künstl. Besamung, Königinnen/Zuchtmaterial bestellen, Ableger füttern, Entnahme von 3 Bienenproben im 3 Wochen Abstand, Brutfläche max. Ausdehnung auf zentraler Wabe
Wieder ist die Natur bei uns 2 Wochen voraus, trotzdem blüht fast alles gleichzeitig. Him-, Erd- und Brombeeren, Robinie, Linde und Eßkastanie. Dennoch muß bei allen Völkern die Futterversorgung im Auge behalten werden. Vorrausschauend habe ich großzügig Bienenfutter für das bereits Ende Juni anstehende Abschleudern geordert.
Die wöchentliche Schwarmkontrolle nutze ich zur Ablegerzucht. Mich haben schon einige Anrufe erreicht, wo letzjährige Königinnen ihre Legetätigkeit eingestellt haben, oder die Völker bereits umgeweiselt haben. Finde ich in nachzuchtwürdigen Völkern Nachschaffungszellen und Eier, stelle ich die Waben mit der Weiselzelle zur Seite und bilde mit Futterwabe und Leerwabe einen neuen Ableger. Dank eines Ablegerstandes können sich die Ableger dort ungestört entwickeln. Nachdem die meisten Bienen geshlüpft sind und vor dem Verdeckeln der ersten Brut behanlde ich mit 15% Milchsäure.
Einige bereits Ende April gebildeten Ableger sind schon recht stark geworden. Anfänger sollten mit einem Begattungserfolg von 75% rechnen, also 3 von 4 Königinnen sind anschließend in Eilage.
Abends rühre ich den Frühtrachthonig, einen Abfüllkübel voll fülle ich nach erreichen der von mir gewünschten Cremigkeit ab. Wer bei uns den Rapshonig zu spät erntet hat mit Wabenbruch zu rechnen, da er dann bereits in den Waben kristallisiert. Solche Waben können den Ablegern gegeben werden, manchmal hat man Glück und sie werden wieder korrekt repariert.
Da bei mir der Hauptmerk auf der Königinnzucht liegt, stehen diesen Monat eine Inselbeschickung, Pflege der Drohnenvölker und künstliche Besamung an. Eine Serie SMR Königinnen sollen jeweils mit einem Drohn besamt werden. Da alles eine Terminsache ist, darf man nicht mit neuen vielversprechenden Methoden experimentieren, sondern hält sich an bewährte imkerliche Praxis. Ein gutes Angebot von starken Wirtschaftsvölkern ist notwendig um starke Sammelbrutableger und Kunstschwärme zu bilden. Die Nachfrage an gutem Zuchtmaterial ist ungebrochen und kann bei zu starker Nachfrage nicht immer bedient werden. Da hilft nur rechtzeitig seinen Bedarf anzumelden, oder man muss sich um Zuchtstoff und eine passende Belegstelle kümmern. Ein frühzetig beantragtes Gesundheitszeugnis ist da aber ausnahmlos nötig.
Wer Interesse an guten Königinnen hat kann sich auch zum Prüfer anlernen lassen, 8 Prüfvölker sind für jeden geübten Imker problemlos zu bewältigen. Erst wenn man etwas Routine mit der Prüfarbeit hat kann man diesen Prüfstand auch problemlos erweitern. Bei der AGT Toleranzzucht Hessen erhalten Imker die notwendigen Kenntnisse vermittelt. Belohnt wird man mit sanftmütigen, starken und ertragreichen Völkern, auch ihre Drohnen dürften die Standbegattung im Umkreis deutlich verbessen.
Mitte des Monats kann bei uns bereits die komplette Brutentnahme durchgeführt werden, in der Regel 2-3 Wochen vorm Abschleudern, die anschließende Läppertracht ernährt die Völker nicht mehr. Die Völker behalten ihre Trachtstärke und die Varroen werden in der Fangwabe, am besten Drohnenbrut, entfernt. Das Bieneninstitut in Kirchhain hat Flyer für diese bio-technischen Verfahren, wie Königin käfigen, Bannwabenverfahren und komplette Brutentnahme aufgelegt.
Autor: Rolf Woelke
TODO:
Honigernte, Einweiseln Prüfköniginnen in Prüfvölker, Varroadiagnose Windel+Puderzucker+Nadeltest, künstliche Besamung + Beschickung Belegstellen, Auswahl und Aufbau neuer Drohnenvölker, Futterstoß, Varroabehandlung
Im Juli entscheidet der Imker mit der Varroadiagnose welches Volk behandelt werden muß. Am 1. Juli wird mit der Puderzucker-/Auswaschmethode mindestens 30g Bienen früh morgens vor dem ersten Trachtflug der Befall gemessen. Ist der Befall > 2%, oder man sieht bereits Milben auf den Bienen, oder deformierte Flügel (DWV), oder verkürzte Hinterleibe wird jeweils umgehend behandelt. Wer den Bodenschieber über 3 Tage im Volk lässt behandelt nicht bei 5 Varroen/Tag, sondern erst bei 10 Varroen/Tag. Nur zugelassene Mittel verwenden und dies dokumentieren.
Ich empfehle die komplette Brutentnahme, oder das Konzept Teilen und Behandeln (TuB), wenn genügend Beutenmaterial zur Verfügung steht. Da ich bereits im Mai die ersten neuen Wirtschaftsköniginnen erstellt habe, muß ich mich um deren Pflege kümmern. Es sollten immer 3-5 kg Futter im Ableger vorhanden sein, Ableger nur leicht füttern sonst verhonigt das Brutnest.
Meist lege ich vorm Abschleudern noch eine letzte Zuchtserie an, je nachdem ob genügend Drohnen da sind werden die Königinnen am 7. Tag künstlich besamt, oder zur Belegstelle gebracht.
Beim Abschleudern erstelle ich Kunstschwärme für die neuen Prüfvölker und habe künstlich besamte und Inselköniginnen vorher in 9 Tage weisellose Jungvölker eingeweiselt.
Bis jetzt gab es an meinen Bienenständen kein Melizitosehonig, aber die Sommertracht wird wieder in der ersten Juliwoche geerntet. Danach gebe ich einen Futterstoß von 5 kg je Volk und anschließend beginne ich mit der Sommerbehandlung.
Bei den Prüfvölkern stehen letzte Arbeiten an, bevor das große Auswerten beginnt. Bereits jetzt sind Tendenzen unter den Prüfköniginnen zu sehen, aber das ist nur eine Vorauswahl, ich verlasse mich auf die Auswertung von Beebreed im kommenden Frühjahr.
Bei der Durchsicht der Jungvölker fallen einige buckelbrütige Völkerauf, diese kehre ich abseits des Bienenstandes ab, entferne etwaige Weiselzellen und teile die Brutwaben auf die andern Jungvölker auf. Die Drohnenbrut gebe ich in den Sonnenwachsschmelzer.
Autor: Rolf Woelke
TODO:
Varroabehandlung, Auffüttern, Ableger erweitern, Drohnen werden abgetrieben, Halten von Drohnen in weisellosen Völkern, Unterlagen sichten und Eingabe in Beebreed, Stärkeausgleich junge Prüfvölker
Noch sind die Varroawerte nicht besorgniserregend, aber man muss jedes Volk testen. Da die Jungvölker alle mit Milchsäure behandelt sind, haben diese noch etwas Zeit. Bei den Wirtschaftsvölkern bietet sich nach dem ersten Futterstoss eine Behandlung an. Nur zugelassene Mittel und bei varroawetter.de die Wirksamkeit checken. Sonst lieber etwas später behandeln.
Beim Auffüttern mit Futterteig unbedingt an die Wasserversorgung denken, die Bienen benötigen es zum umarbeiten. Flüssig mit Sirup oder selbst angerührten Zuckerwasser 3:2 gefüttert, werden auch noich jetzt Mittelwände ausgebaut.
Eine letzte Standbegattung oder Belegstellenbesckickung kann bis Mitte August erfolgen, danach werden keine Drohnen mehr vorgehalten. Alle Völker werden von mir wöchtentlich auf Weiselrichtigkeit und Räuberei überprüft, die Fluglöcher sind bereits eingeengt.
Die in den Mehrwabenkästchen geschlüpften und begatteten Königinnen gebe ich noch bis September ab, danach verstärke ich mit den Bienen die Mini+ Beuten. Dort halte ich Reserveköniginnen vor.
Dieses Jahr hatten wir 2x Melizitose in den Honigwaben, beim Auffüttern gebe ich solche nicht geschleuderten Waben an die Seite. Im Frühjahr können diese mit viel Wasser ausgefressen werden.
Alle neuen Prüfvölker werden Ende des Monats nochmals ausgeglichen, ich hänge nur abgekehrte Waben um. Ein einmaliger Ausgleich reicht aus, damit alle Völker in etwa gleichstark in den Winter gehen können. Manchmal müssen noch Futterwaben dazugehängt werden, wenn einige Waben nicht sauber ausgebaut worden sind.
Jungvölker gebe ich immer nur eine geringe Menge Sirup, oder einen viertel Block Fondant, damit das Brutnest nicht verhonigt. Die junge Königin soll genug Platz zum stiften haben.
Am Ende des Monats mache ich mich an meine Aufzeichnungen und erstelle die Daten für Beebreed, die ich dann bei Gelegenheit eingebe.
Autor: Rolf Woelke
TODO:
Auffütterung abschließen, Ableger behandeln, Räuberei vermeiden, Varroakontrolle, Wintereingangswägung
Jetzt werden die Winterbienen erbrütet, Pollen und eingelagertes Futter ist vorhanden. Die letzte Varroakontrolle hat eine baldige Behandlung bei den Altvölkern angezeigt. Momentan sind die Temperaturen dafür optimal, ein ordentlicher Futterkranz schützt die Brut. Die Behandlung erfolgt im Nasenheider Professional und wird entsprechend dokumentiert, es soll über 10-14 Tage je Zarge 10-15 ml 60% Ameisensäure verdunsten.
Die Jungvölker sind an einem anderen Stand und werden weiterhin langsam aufgefüttert, es soll noch Platz für die anzulegende Brut verbleiben. Mittelwände werden jetzt nicht mehr ausgebaut und ich tausche oder erweitere mit ausgebauten Waben.
Ich habe noch genügend standbegattete Königinnen in Reserve, um ungenügende Königinnen auszutauschen. Diese halten ich in MWK's und kontrolliere Futter und Platz zum stiften entsprechend. Lieber benutze ich die Mini+, da können die Königinnen aussagefähige Brutnester anlegen. Für die Standbegattung hatte ich noch 1-3 Drohnenvölker vorgehalten, diese löse ich an Flugtagen auf.
Mitte des Monats sollte die Auffütterung mehrheitlich abgeschlossen sein, im Oktober wird nochmal kontrolliert und ggf. nachgefüttert. Ende des Monats schlage ich zu kleine Jungvölker zu einem überwinterungsfähigen Volk zusammen. Gff. setze ich eine bessere Königin zu.
Meine Kunden fragen jetzt auch wieder verstärkt nach frisch abgefülltem Honig nach, deshalb fülle ich rechtzeitig ab, bevor eine Sorte zu Neige geht. Auch spezielle Kundenwünsche, zB. nach cremiger Sommertracht, versuche ich zu erfüllen. Einige Sorten gab es dieses Jahr nur in kleinen Mengen oder gar nicht, das haben die Völker gleich verbraucht. Der vorbestellte Wabenhonig ist auch schon abgeholt, aber ich habe genügend regionalen Honig aus eigener Ernte um meine Kunden zu bedienen.
Sobald etwas Ruhe einkehrt werte ich die Saison aus, für das nächste Jahr habe ich die Drohnenlinien in ausreichneder Zahl erstellt. Nach der Auswertung gebe ich die Daten weiter, bzw. direkt in beebreed ein. Bei manchen Königinnen sind die Geschwisterleistungen ausschlaggebend, ob diese von mir gekört werden oder nicht.
Bevor die ersten Herbststürme über das Land ziehen werden die Beuten alle nochmal kontrolliert und mit einem Spanngurt fest verzurrt. Das hilft in der Regel, dass der Deckel auf der Beute bleibt und die Bienen nicht unnötig nass werden oder sogar durchkühlen. Dabei achte ich auch auf Äste und sonstiges, damit die Bienen im Wintersitz nicht unnötig gestörrt werden.
Autor: Rolf Woelke
TODO:
Varroakontrolle, ggf. Varroabehandlung, schwache Ableger zusammenlegen, Futterkontrolle, Bestellung Varroabehandlungsmittel (Rechnung aufheben), Einwinterungsstärke (Wabengassen), Entnahme einer Bienenprobe
Jetzt gilt es die Völker gesund und stark in den Winter zu bringen, bei entsprechendem Wetter wird die Volksstärke und Weiselrichtigkeit überprüft, ungenügende Königinnen tausche ich jetzt noch aus. Ersatzköniginnen habe ich noch in geringer Zahl vorrätig.
Das Winerfutter sollte ausreichend eingelagert sein, Spät- und Pollentrachten fliegen die Bienen immer noch an, auch Räuberei muss noch kontrolliert werden. Bei einigen Völkern bedienen sich Wespen und Hornissen, sind die Völker stark genug schadet es ihnen nicht.
Zu schwache aber gesunde Völker vereinige ich noch, alle Völker sollten mindestens über 8-10 Tausend Winterbienen verfügen und 12-15 kg Vorräte haben. Obwohl es noch viele schöne Tage geben kann, ziehen sich die Bienen in kalten Nächten zur Wintertraube zusammen. Deshalb dürfen jetzt möglichst keine Korrekturen am Brutnest mehr vorgenommen werden. Größere Eingriffe in die Volksdynamik versuche ich möglichst schon vorher zu vermeiden. Durch das Arbeiten im geteilten Brutraum wird möglichst Zargenweise gearbeitet.
Gegen Ende des Monats wird spätestens der Mäuseschutz angebracht und nachgesehen dass auch keine Maus sich bereits eingenistet hat. Bei uns müssen wir teilweise auch Netze gegen Spechte bodennah anbringen. Auch haben wir gelegentlich unangenehmen Besuch von Waschbären, geeignete Bretter und Stacheldraht helfen hier schlimmeres zu verhindern. Auf den angerichteten Schaden bleiben die Imker leider sitzen, ich habe bereits 2 Bienenstände wegen dieser Plagegeister komplett aufgegeben.
Auch sollte nochmal rechtzeitig die Varroabelastung gemessen werden, bei meinen Völkern reicht in der Regel eine einmalige Winterbehandlung mit Oxalsäure aus. Die Völker werden alle gewichtsmäßig erfasst, um den Futtervorrat festzustellen.
Soweit Zeit ist fange ich auch an die Daten in Beebreed einzugeben, das geht an einem Wochenende flott von den aufbereiteten Daten. Leider habe ich keine automatische Schnittstelle das würde mir diese Arbeit erleichtern.
Da jetzt vermehrt wieder Honig nachgefragt wird, versuche ich immer genügend Gläser und Kartons fertig abgefüllt zu haben. Dieses Jahr kann ich leider keinen Honig an Kollegen abgeben, da meine Kundschaft wächst, Qualität hat seinen Preis, den diese gerne bezahlen.
Das Wachslager sehe ich nochmal durch und bereite eine Charge zum Aufbereiten vor. Mittelwände lasse ich nur aus meinem unbehandelten Wachs herstellen. Das bin ich den Bienen schuldig, denn nur gesunde Bienen bilden starke Völker. Aus dem dunklen wohlriechenden Bienenwachs stelle ich Kerzen her, die werden gerade beim Weihnachtsmarkt rege nachgefragt.
Autor: Rolf Woelke
TODO:
Mäusegitter anbringen, Varroakontrolle: bei mehr als 1 Milbe/10g Bienen mind. einmalige Winterbehandlung, Wachsarbeiten, Mittelwände aus Eigenwachs, Honig abfüllen, Bienenwachskerzen, Planung Weihnachtsmarkt
Eine einmalige Kontrolle des natürlichen Varroafalls über eine Woche schliesst die Vorbereitung zur Winterbehandlung ab. 3 Wochen nach dem Novembervollmond sollten die Völker brutfrei sein, ggf. muss an wärmeren Standorten bis nach dem ersten Frost gewartet werden. Rechtzeitig mit bewährten Mitteln für die Winterbehandlung eindecken, Imker mit wenigen Völkern sollten sich zu einer Gruppe zusammenschließen und gemeinsam behandeln.
Die Zucht- und Prüfdaten sind zu melden und in Beebreed einzutragen, wer bis zum letzten Termin wartet fliegt eventuell aus der Berechnung raus. Das ist besonders schmerzhaft, wenn die geprüften Königinnen erst ein Jahr später in der Auswertung erscheinen. Bis jetzt war ich noch immer rechtzeitig mit der Datenabgabe.
Beim Züchtertreffen in Hofgeismar war das Schwerpunktthema Künstliche Besamung und Drohnenaufzucht und –pflege. Diese Treffen sind offen für interessierte Imker und jeder nimmt neue Erkenntnisse mit nach Hause. Auch das AGT Koordinatorentreffen fand im Anschluß daran statt, hier gab es einen Überblick über das abgelaufene Jahr aus den Landesverbänden. Sowie zwei hochinteressante Vorträge über das SMR-Projekt und einer amerikanischen Studie über VSH Verhalten nach erfolgter Duftmarkierung. Sollten die ersten Resultate vielversprechend sein, kann sich hier ein zusätzliches Toleranzmerkmal absichern lassen.
Nach der langen Coronapause finden wieder die ersten Weihnachtsmärkte statt. Hier gilt es sein eigenes Angebot in ausreichender Menge und bester Qualität vorzubereiten. Gerade die Adventszeit gibt mir Gelegenheit mich bei meinen treuesten Kunden zu bedanken. Kleine fein aufgemachte Präsente aus meiner Imkerei gebe ich dann ab.
Durch die gestiegenen Sprit-, Heiz- und anderen Lebenskosten, gilt es seinen Honig neu zu bewerten. Ich kündige Preiserhöhungen rechtzeitig an und erhöhe moderat aber schon beim ersten Weihnachtsmarkt. Bei einigen seltenen Sorten kann ich nicht länger so „günstig“ abgeben, andere Imker müssen auch leben.
Eine kleine Wunschliste kann ich mir vor Weihnachten noch erfüllen, ein paar Bücher und Material, dass ich für die künstliche Besamung benötige. Da in den Wintermonaten auch immer gerne Vorträge angefragt werden, habe ich bereits 3 Themen ausgearbeitet und interessierten Vereinen angeboten.
Autor: Rolf Woelke
TODO:
Kundenbindung (Präsente), Honigpreiskontrolle, Winterbehandlung (Behandlungsbuch führen)
Die Weihnachtsmärkte finden wieder statt, nach der langen Coronapause ein Highlight für alle Honig- und Bienenwachskerzenliebhaber. Rechtzeitig wurde ich schon angefragt, ob Met, Kerzen und Honig in ausreichender Menge bereit zum abholen steht. Momentan habe ich 6 Sorten regionalen Honig verfügbar, auch in kleinen Gläsern.
Für einige Plätzchen habe ich meinen Backhonigvorrat geplündert, ich mag am liebsten den mit Robiniengeschmack. Die feine Würze gibt dem Backwerk den richtigen Kick. Für den Lebkuchen habe ich einen kräftigen Sommertrachthonig, der schon leicht malzig schmeckt. Es ist immer wieder faszinierend wieviel Geschmack so ein Glas Honig hervorbringen kann.
Abends rolle ich schnell ein paar Kerzen, wenn der Vorrat mir zu klein erscheint. Sie sind ein schönes Dankeschön und werden rege nachgefragt.
Jetzt ist eigentlich Ruhe am Bienenstand, aber wer noch nicht dazu gekommen ist kann rechtzeitig vor der Winterbehandlung eine Varroschublade für eine Woche einschieben. Fällt weniger als eine Varroa in 2 Tagen ist das Volk nicht gefährdet und die Winterbehandlung kann erfolgen. Aber es müssen alle Völker kontrolliert werden, sonst kann man nicht die Völkere entdecken die dringend behandelt werden müssen. Meistens führe ich die Behandlung kurz vor Weihnachten durch. Nach dem letzten Vollmond im November gab es eine kurze Kälteperiode und ich hoffe die Völker sind zur Behandlung brutfrei. Ein kleines Brutnest kann geduldet werden, oder man öffnet die Brutdeckel einen Tag vor der Behandlung.
Wenn genügend Behandlungsmittel da ist gebe ich die Rest auch an befreundete Imker ab, oder behandle deren Völker gleich mit. Da ich Oxuvar träufele, sind die Völker nicht lange geöffnet. Bei der Gelegenheit prüfe ich, ob sie auch den Varroabefall gemessen haben. Bei den meisten Völkern kann ich eine positive Überwinterungsprogrnose abgeben, aber ich habe dabei auch schon ungepflegte Völker gesehen, die den Winter nicht überstehen. Hier besteht nach wie vor Handlungsbedarf bei der Schulung und Ausbildung dieser Jungimker.
Zu Weihnachten erfülle ich mir auch immer 1-2 Wünsche, neue Bücher oder ein neues Gerät. Auch mein Etikettendesign könnte mal wieder überarbeitet werden, mal sehen was mir dazu einfällt.
Dieses Jahr war wieder eine Herausforderung an uns Imker und unsere Bienen, gerade bei uns gab es wenig bis keinen Honig für einige Imker zu ernten, da muss sich rechtzeitig um bessere Standplätze gekümmert werden. Vermerkt sehe ich auch das einige aus Altersgründen ihre Imkerei komplett aufgeben. Hier wünschte ich mir einen fließenden Übergang, denn das Know-how der gestandenen Imker ist für junge Imker unbezahlbar. Wenn die Arbeit auf jungen Schultern ruht, kann der alte noch einige Jahre seine Erfahrung weitergeben.
Für die Winterbehanldung
Autor: Rolf Woelke
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Im Januar besuche ich den Bienenstand nur nach Stürmen, um nach dem rechten zu schauen. Die Völker sind gut versorgt, ist der Januar besonder mild fliegen einzelne Bienen zum abkoten raus. Bereits jetzt werden kleine Brutnester gepflegt, frischen Pollen gibt es von Schneeglöckchen, Christrose und Zaubernuss.
Alles nur bei warmen Temperaturen, die Völker sollten aber noch Winterruhe halten.
Der Imker schaut sich seine Aufzeichnungen vom Vorjahr an, liest nochmal den ein oder anderen interessanten Artikel, oder das ein oder andere neue Imkerbuch. Ich nutze auch die Fernleihe, um ein besonderes Buch zu lesen.
Viele Imkervereine freuen sich auf Vorschläge für die Imkertreffen, ruhig auch selbst mal ein Thema vorbereiten und sein Wissen weitergeben.
Autor: Rolf Woelke
Wer abends Zeit hat sollte Mittelwände gießen und einlöten. Ich bereite die Zargen immer früh vor, dann geht die spätere Erweiterung einfacher. Mein Wachs habe ich bereits im Zander- und Zadantmaß in Steinau (Brian Eichholz) umarbeiten lassen.
Bei schönem Wetter finden die Reinigungsflüge statt, dann sollten die Bienen auch Wasser am Stand vorfinden. Manchmal bleibt es am Flugloch aber ruhig, das muss kein schlechtes Zeichen sein. Ich habe immer 1 -2 Völker die ihre Wintertraube erst Ende Februar tagsüber auflösen und ausfliegen.
Wenn ein Volk über Winter eingegangen ist, räume ich dieses ab und verschließe die Beute. Meist ist Varroa die Ursache, Waben mit Brut oder Nosemaspuren schmelze ich ein. Auch wenn noch viel Futter in der Wabe ist. Nach intensiver Reinigung ist die Beute für das nächste Volk wieder bereit. Trotz guter Varrokontrolle kommt bei mir der eine oder andere Verlust vor. Am Vereinsbienenstand hatte ein Waschbär eine Beute ausgeräubert und zwei stark beschädigt. Diese Völker waren leider nicht mehr zu retten.
Meist reichen die vorbereiteten Honiggläser noch, aber mache Sorte muß solange vorhanden wieder abgefüllt werden. Die Winterzeit ist Honigzeit. Meine Honigkunden haben ihre Vorlieben, probieren aber auch gerne mal eine andere Sorte aus.
Autor: Rolf Woelke
Jetzt kurz vor der Salweidenblüte kann die Winterfestigkeit einzelner Völker festgestellt werden. Dazu werden bei Flugwetter die Bienenbesetzen Gassen gezählt und gegen die Oktober-Werte verglichen. Werte über 0,8 zeugen von guter Winterfestigkeit.
Im März lege ich für 3 Wochen die Varroaschublade ein und zähle wöchentlich den Varroafall. Wirtschaftsvölker mit mehr als 1 Varroa pro Tag müssen unbedingt biologisch behandelt werden. Also regelmäßiges Drohnenbrutschneiden und Entnahme von Brutwaben für die Neuvölkerbildung. Sie würden sonst bereits vor Juli zusammenbrechen.
Jetzt geht es auch wieder mit den Prüfvölker voran, bei denen wird aber keine Brut entnommen. Hier sollen sich die Varroen "normal" entwickeln, damit man sehen kann welche Völker besser mit ihr zurechtkommen.
Bereits Ende des Monats ist es Zeit den ersten Drohnenrahmen zu geben. Nach Ausbau und bestiften sind 50 Tage später die Drohnen geschlechtsreif. Bei der frühen Königinnenzucht sollte man das immer im Auge behalten. Ohne Drohnen gebt es nämlich nicht.
Besonders die Salweidenblüte stärkt die jungen Völker und mit genügend Pollen versorgt ziehen sie die neuen Bienen heran. Die Durchlenzung findet jetzt statt, also nicht wundern wenn vormals starke Völker zwischendurch auch mal schwächer werdenkönnen. Am Ende zahlt sich die gute voangegangene Varroabehandlung aus, hier sind mehr und gesunde Pflegebienen im Einsatz.
Jetzt können auch die Zuchtwerte der geprüften Königinnen in beebreed ausgelesen werden. Sicher ist ein Züchter in ihrer Nähe dabei, von dem sie 1a Zuchtstoff ode auch Königinnen erwerben können, rechtzeitige Anmeldung ist manchmal notwendig, da die Kapazitäten begrenzt sind.
Ich beantrage immer früh ein Gesundheitszeugnis für meine Bienen, damit sich der BSV einen passenden Termin aussuchen kann. Die Futterprobe ist dabei immer negativ, also keine Faulbrutsporen. Auch wenn man Völker oder Königinnen verkaufen, wandern oder eine Belegstelle besuchen will sollte man eins beantragen.
Autor: Rolf Woelke
Wenn die Obstblüte mit der Kirsche anfängt, können aufgesetzte Völker wieder vereinzelt werden. Sie bleiben ihrem Platz stehen, das starke Wirtschaftsvolk wird auf dem Stand verstellt. Die Flugbienen verstärken das mittlerweile gewachsene Volk noch. Das Aufsetzen funktioniert nicht bei aggressiven, stechwütigen aber starken Völkern, hier droht Königinnenverlust.
Wer seine Völker bei Temperaturen über 15° kurz durchgeschaut hat, weiß was nun bei jedem einzelnen zu tun ist. Aufschreiben ist Pflicht, diese Zeit spart man beim Bearbeiten der Völker wieder ein. Wenn mal alles benötigte vorher bereit gestellt hat. Ein zu langes Öffnen der Völker bei kühlen Temperaturen muss unterbleiben.
Die starken Völker haben bei mir schon einen Honigraum über Absperrgitter bekommen. Sie haben schon Weidenhonig eingetragen. Bei mittelstarken warte ich noch eine Woche. Wenn die Völker morgens unten durchhängen können sie erweitert werden.
Imker mit der Trogbeute T120 können den Honigraum geben, wenn 12-15 Waben besetzt sind. Dann sind die Völker stark genug.
Imker mit Dadant, oder ähnlichem Brutraum geben ein bis zwei halbhohe Honigräume, wenn die Völker 5-6 Waben gut besetzen. Bei jedem neuen Honigraum werden diese um 180° gedreht. Dann werden alle Honigrähmchen gleichmäßig ausgebaut. Die Pollenwabe gehört hinter das Schied.
Alle Völker sollten noch eine Futterreserve von mind. 5-6 kg haben, also 2 Dadant-, 2-3 Zander- oder 3 DNM-Rähmchen.
Schwache Völker saniere ich wie oben und nutze sie dann nur als Bienenmasse für die kommende Zucht, oder als Drohnenpflegevolk für die künstliche Besamung.
Wer noch keinen Drohnenrahmen gegeben hat, sollte dies umgehend tun. Drohnen sind erst in 1 ½ Monaten nach dem Stiften geschlechtsreif. Also Mitte Mai könnte dann frühestens Königinnen begattet werden. Gleichzeitig schwächt Drohenpflege den Schwarmtrieb, 3-4 maliges Ausschneiden der Drohnenwaben bremst die Milbenlast um 50%. Statt Juli kann dann auch noch im August behandelt werden. Das davon ausgeschmolzene Wachs kommt in den Wachskreislauf.
Denken Sie auch an ihre Zuchtplanung, je nach Standort Anfang, Mitte oder Ende Mai. Wenn alles klappt steht wieder eine gekörte Zuchtkönigin für die Zuchtstoffabgabe zur Verfügung. Wer Königinnen lieber zukauft, sollte sich in beebreed informieren welcher lokale Züchter aus Hessen und Umgebung gute Zuchtwerte hat. Ein Wert von 110 bedeutet Top 16%, 115 schon Top 7%, 120 sogar Top 2%.
Denken Sie an eine gute Wasserversorgung ihrer Bienen.
Autor: Rolf Woelke
Raps- und Obstblüte sind in Vollblüte, daher rechtzeitig den Honigraum erweitern. Wer schon volle Honigräume hat, kann ggf. nach der Regenwoche bereits das erste Mal Schleudern. Unbedingt nur reifen Honig ernten, also den Wassergehalt messen.
Die jetzt wöchentliche anstehende Schwarmkontrolle nutze ich zur Jungvolkbildung. 1-2 Baurahmen im Wechsel ausschneiden, Raps-Pollenbretter entnehmen, Mittelwände geben, bei starken Wirtschaftsvölkern alle 2-3 Wochen Ende April bis Mitte Mai 1 Brutbrett mit Pflegebienen OHNE Königin entnehmen. Oder von einem Volk das noch keinen Honigraum hat 3 Brutwaben entnehmen. Wird der Baurahmen nicht angenommen, oder mehrere Zapfen gebaut, oder erste Schwarmzellen zwischen den Bruträumen gefunden, muss ich beide Bruträume komplett durchsehen. Ist die Königin noch da, breche ich alle Zellen aus, sind keine Stifte da, dann war ich zu spät.
Aus den entnommenen Brutwaben bilde ich am Tag X einen Sammelbrutableger nach Pia Aumeier. Nach Tag X + 9 breche ich ALLE Nachschaffungszellen und gebe in die Mitte zwischen 2 Brutwaben einen belarvten Zuchtrahmen. Gleichzeitig erweitere ich unten mit einer Zarge Mittelwände und Randwaben mit Honig/Flüssigfutter. Am Tag X + 19 werden die Zellen mit 3-5 Bienen verschult. Am Tag X + 21 sind sowohl die Königinnen als auch alle Bienen geschlüpft. Ich behandle beim Aufteilen in Ableger mit Milchsäure/Oxalsäure, je eine bienenbesetze Wabe, Futterwabe, (Pollenwabe,) Mittelwände und Königin ergeben einenAbleger. Das Flugloch wird auf Drohnenbreite eingeengt. Bei wöchentlicher 1-2 kg Flüssigfuttergabe wächst das Volk zügig. Ist die Königin nach 3 Wochen nicht begattet, setzte ich entweder eine begattete Königin unter Futterteigverschluß zu, oder löse das Volk auf. Nur bei Schlechtwetter warte ich noch eine Woche. Die nächste Varroabehandlung steht erst im September wieder an.
Imker mit weniger als 6 Bienenvölker können auch ausnahmsweise im Honigraum zwischen 2 offenen Brutwaben mit Pflegbienen eine Zuchtlatte mit 5-12 Larven einhängen. Am nächsten Tag die Annahme kontrollieren und ggf. nachlarven. Die Brutwaben kontrolliere ich auf Nachschaffungszellen. Ich käfige die verdeckelten Zellen umgehend, damit sie bei Tracht nicht verbaut werden. Ein einseitig angebrachtes Kunststoffabsperrgitter am Zuchtrahmen kann das verhindern. Nach dem Schlupf die Königinnen wie oben zu einem Ableger zusammenstellen. Imker mit der Trogbeute T120 können die Königinnenzucht hinter dem Abtrennschied durchführen, unbedingt das kleine Flugloch freigeben. Hier gebe ich nur 3-5 Larven bei 1-2 offenen Brutwaben. Sonst wie oben, je Ableger behalte ich eine geschlüpfte Königin. Imker mit Dadant, oder ähnlichem Brutraum erweitern die Völker bis diese 8 Brutwaben bestiften, Drohnenrahmen sind geteilt. Bei schwachen Völkern die nur 3-4 Brutwaben bestiften verfahre ich wie oben. Bei den starken entnehme ich je eine verdeckelte Brutwabe mit ½ – ¾ großer Brutfläche mit ansitzenden Bienen. Die entnommen Brutwaben bilden den Sammelbrutableger wie oben beschrieben. Wer hier nur 1 – 3 Völker hat, kann wie oben beschrieben, aber in zwei Honigräumen nachziehen. Dazu je 3 Waben mittig entnehmen, links und rechts eine offene Brutwabe mit Pflegebienen und in die Mitte die Zuchtlatte, unten ein neues Honigrähmchen in die Wabengasse geben.
Bei drei im letzten Jahr geprüften Zuchtvölker haben wir für die Körung eine Bienen- und Drohnenprobe entnommen. Bei den unbehandelten Völkern in der Toleranzprüfung gab es leider Winterverluste. Die diesjährigen Zuchtvölkern haben sich gut entwickelt und werden neben der wöchentlichen Schwarmkontrolle alle drei Wochen komplett durchgesehen. Auch hier gibt es wieder starke, sanfte und sammelwütige Völker die bereits den dritten Honigraum besetzen. Für unseren Junitermin versuche ich eine Brutwabe mit Larven bereit zu halten. Bitte die Sammelbrutableger wie oben beschrieben am Freitag, den 29.05. bilden. Brutwaben für den Honigraum morgens abkehren und hochhängen, dann bleibt die Königin unten. Alle Nachschaffungszellen ausbrechen. Bitte vorher anmelden und neue Weiselbecher mitbringen, ein Behältnis oder Zuchtlatte und angefeuchte Tücher, zB. Küchenrolle. Mehrwabenkästchen für eine Belegstellenbeschickung müssen Drohnenfrei sein, ohne Gesundheitszeugnis geht da ebenfalls nichts.
Denkt an die Futterbestellung und ausreichend Imkermaterial, diesjährige Königinnen werden Blau gezeichnet. Schwarmfang nur wenn man sich selbst dabei nicht gefährdet. Meldet euch rechtzeitig wenn Ihr Rat benötigt, denkt bei telefonischer Unterstützung daran, dass das eine oder andere Bild hilfreich sein könnte.
Autor: Rolf Woelke
Mit einem Großeinsatz von Bienenseuchensachverständigen (BSV) und Imkerberatern wird der Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut (AFB) in Gelnhaar saniert. Dazu wurden hessenweit alle Vereine zur Unterstützung angeschrieben. Der Wetteraukreis stellt ab sofort nur noch Bienen-Gesundheitszeugnisse nach Ziehen einer Futterkranzprobe, die negativ auf AFB beprobt wurde. Jeder Imker der Bienen oder Königinnen abgibt, sollte spätestens im September diese Futterkranzprobe vom BSV ziehen lassen. Das Gesundheitszeugnis kann dann möglichst schon im März beantragt werden. Mit Bienen einfach „ohne“ wandern ist kein Kavaliersdelikt. Sollten Bienen langfristig abgewandert werden, darf man ruhig auch den dort zuständigen Vereinsvorsitzenden oder Nachbarimker informieren. Achtet auf Bienenkrankheiten, manche Völker zeigen Symptome des Chronischen Bienenparalyse Virus (CBPV). Haarlose, schwarze, orientierungslose Bienen, vermehrter Totenfall. Unbedingt diese Völker auf einen extra Stand stellen, um diese zu retten sollte eine komplette Brutentnahme durchgeführt und die Pollenbretter eingeschmolzen werden. Jetzt gilt es die Trachtsituation im Auge zu behalten, die Völker sind am Entwicklungshöhepunkt und gehen nicht mehr aus der Brut, auch Verhungern ist möglich. Unbedingt Futterreserven kontrollieren, reifen Honig ernten und rechtzeitig neue Zargen aufsetzen. Wer Wabenhonig ernten will, sollte ein oder mehrere markierte Leerrähmchen mit aufsetzen. Die Natur ist zwei Wochen voraus, die Brombeere blüht schon. Noch ist Schwarmzeit und eine wöchentliche Kontrolle Pflicht. Nicht erntereife Völker nutze ich jetzt zur Völkervermehrung. Die ersten Königinnen sind schon begattet und die nächsten kommen auf die Belegstelle. Ich setze nur auf gekörte Königinnen, wir bieten Larven am Sonntag den 7.6. an, verbindliche Anmeldung ist erforderlich. Wir bieten einen Sammeltransport zu Belegstelle an, drohnenfreie Anzuchtkästchen, für 2 Wochen Futter, aber nur bei Vorliegen eines aktuellen Gesundheitszeugnisses. Vorbestellte Inselköniginnen kommen nächste Woche an, bitte um Rückmeldung damit das Einweiseln problemlos erfolgen kann. Die vorbestellten Wirtschaftsköniginnen kommen erst im Juli, beides ist Corona bedingt. Am Ende des Monats steht für einige die komplette Brutentnahme an, unbedingt diese Völker auf einen Ablegerstand verbringen. Auf Futtervorrat, ausreichend Material und Königin achten, die sollte im Altvolk verbleiben. Nach 9 Tagen können die Nachschaffungszellen ausgebrochen werden und 3 – 12 Larven angeboten werden, je nach persönlichem Bedarf. Sobald es die aktuelle Situation wieder zulässt finden auch wieder Schulungen statt, die Vereinsvölker können auch von „NeuimkerInnen“ mit betreut werden. Bei dem gemeinsamen Arbeiten lernt man am meisten, wobei auch im Freien entsprechender Schutz einzuhalten ist.
Autor: Rolf Woelke
Ab Juli sollte bei jedem Volk eine Varrodiagnose durchgeführt werden, also für 3 Tage eine eingeölte Diagnosewindel einschieben, fallen dann mehr als 5 Milben pro Tag sollte umgehend behandelt werden. Bei der Auswasch- oder Puderzuckermethode sollte bei mehr als 10 Milben pro 50 g ebenfalls behandelt werden. Wer seine Bienen schwärmen lässt, oder eine komplette Brutentnahme im Juni durchgeführt hat, kann auch später behandeln. Jungvölker, die beim Start gegen Varroa behandelt wurden, werden erst ab September kontrolliert und behandelt. Jetzt bieten sich auch biologische Maßnahmen an, wie Königin 24 Tage absperren, oder das Bannwabenverfahren. Die Anleitungen dazu findet ihr beim Bieneninstitut Kirchhain. Dieses Jahr muss wieder auf Melizitosehonig geachtet werden, bittet meldet uns ein Auftreten, damit wir die angrenzenden Imker informieren können. Je nach Trachtsituation kann ab 5. Juli abgeschleudert werden, danach unbedingt mindestens 5 kg Futter geben, wer neue Mittelwände ausbauen lassen möchte nimmt 1:1 flüssiges Futter. Bitte nur abends füttern und ohne kleckern, damit keine Räuberei ausbricht. Auch die Jungvölker jede Woche kontrollieren und nach Bedarf füttern. Bevor alle Drohnen abgetrieben werden, lohnt es sich noch eine letzte Serie Königinnen zu ziehen. Für jedes Altvolk sollte mindestens eine Jungkönigin gezogen worden sein. Ab Juli werden 1,5 – 2 kg Bienen für ein neues Jungvolk benötigt, damit es stark genug überwintern kann. Denkt an eine gute Wasserversorgung am Stand, meist muss auch an eine bessere Pollenversorgung gedacht werden. Blühstreifen helfen da, aber auch Eigeninitiative wie Bienenbaum oder Silvie zu ziehen. Wer noch nie an einer Honigprämierung teilgenommen hat, soll es sich für dieses Jahr mal vornehmen, Anmeldeschluß ist der 1.8., Informationen beim Landesverband Hessicher Imker (LHI). Besucht die Imkertreffen, denkt auch an Eure und unsere Gesundheit, nehmt also einen Mundschutz mit.
Autor: Rolf Woelke
Der nach dem Abschleudern gegebene Futterstoß von 5-7 kg hat einen Futterkranz über der Brut erzeugt. Das hilft bei der anstehenden Varroabehandlung, unbedingt bei www.Varroawetter den Behandlungserfolg einsehen. Nur zulässige Mittel verwenden, wer Bannwaben verwendet oder die Königin für 24-28 Tage käfigt kann auch Oxalsäure in die dann brutfreien Völker träufeln, oder sprühen. Noch sind keine Winterbienen erzeugt. Vorher und nachher muss eine Varroazählung durchgeführt werden, bei der Puderzuckermethode sind bei 10 Milben je 50g Bienen eine Behandlung angesagt. Beim Milbenfall, sind es 5 Milben je Tag.Beim Auffüttern auch unbedingt immer eine Wassertränke anbieten, im August wird es richtig heiß. Das Futter in 3-4 gleichen Teilen nach ca. je 1 Woche geben, das letzte Futter sollte umgearbeitet worden sein. Nur abends füttern, um Räuberei zu vermeiden. Mitttelwände werden bei Flüssigfutter meist noch gut ausgebaut. Unbedingt auch die tatsächlichen Vorräte und Pollenversorgung im Auge behalten, stellenweise sind noch verwertbare Trachten vorhanden. Das Springkraut, Sonnenblume und Melizitose, die wir dieses Jahr gar nicht oder nur kurz beobachten konnten. Die letzten Königinnen werden von den verbliebenen Drohnen meist bis Mitte August noch begattet. Unbedingt überprüfen, dass diese auch Arbeiterinnenbrut anlegen. In Mini+-Beuten halte ich einige Reserveköniginnen für Notfälle bis September vorgehalten, da muss der Futtervorrat immer wieder geprüft werden. Entnehme ich eine Königin, wird die Beute auf ein anderes Volk gestellt, mit Zeitungspapiersperre. Bei Jungvölker, die sichnicht entwickeln, verwerfe ich die Königin und verfahre identisch. Jungvölkern nur kleine Futtergaben geben, um das Brutnest nicht einzuengen. Hier steht eine Varroabehandlungerst im September an.Das Auffüttern benutze ich auch zur Wabenerneuerung, wenn es unterjährig nicht gepasst hat. Die „alten Schinken“ werden eingeschmolzen und kommen zum Kerzenwachs, neue schlecht gebaute oder alte Honigwaben kommen ins Mittelwandwachs. Das gebe ich im Winter zum Umarbeiten. Honigwaben unbedingt nach dem Abschleudern, oder später von den Bienen trocken lecken lassen. Es können sich sonst Hefepilze bilden, die dann in die nächste Tracht gelangen und diese verderben.Letzte Kunstschwärme müssen jetzt mit 2 kg Bienen gebildet werden, außerdem sofort behandelt und gut gefüttert werden, damit diese gut über den Winter kommen. Da funktioniert auch ein Standmaßwechsel perfekt. Bei imkerlichen Fragen stehen Euch die Imkerberater des Vereins gerne zur Verfügung, bitte per Email am besten mit Bildern, damit man die Situation klarer bewerten kann.
Autor: Rolf Woelke
Schwache Völker werden jetzt gerne von Wespen und starken Völkern geräubert, kleine Fluglöcher oder auf einen anderen Stand verstellen kann dies verhindern. Die Auffütterung sollte bis Mitte des Monats abgeschlossen sein. Die Jungvölker sollten Ende August ausgeglichen worden sein, also gleich stark sein. Schwache Jungvölker können Ende des Monats miteinander vereinigt werden. Auch mit Altvölkern kann man so verfahren. Nach dem Auffüttern unbedingt den Varroabefall 14-tägig prüfen, rechtzeitig eingeleitete Sanierungen helfen den Völkern gesund über den Winter zu kommen. Nur zugelassene Mittel benutzen und die Wirkung überprüfen.
Meist fliegen bei den ersten Herbststürmen auch ein paar Deckel von den Beuten, trotz aufliegenden Steinen oder Platten. Ich verwende einen einfachen Spanngurt als zusätzliche Sicherung, der lässt sich leicht lösen und verschafft den Bienen ein trockenes Zuhause. Alte Waben ausschmelzen bevor die Wachsmotten zuschlagen, unbenutzte Beuten und Aufzuchtkästchen sind jetzt zu reinigen und bienendicht zu verschließen.
Honig abfüllen damit die Kunden immer ein ausreichendes Angebot vorfinden.Bereits jetzt die Saison auswerten, Stockkarten und Unterlagen sichten, nachzuchtwürdige Königinnen festlegen. Meine Wirtschaftsvölker haben nur einjährige Königinnen bester Abstammung. Noch können Versager gegen bessere Königinnen ausgetauscht werden. Qualität hat seinen Preis, unbedingt auf regionale Königinnen zurückgreifen. Bei imkerlichen Fragen stehen Euch die Imkerberater des Vereins gerne zur Verfügung, bitte per Email am besten mit Bildern, damit man die Situation klarer bewerten kann.
Autor: Rolf Woelke
Die Auffütterung sollte bei der Mehrzahl der Völker abgeschlossen sein. Jede weitere Futtergabe schwächt die vorhandenen Winterbienen, deshalb sorge ich vor und habe im September bei den starken Völkern einige Waben entnommen und nur diese nachgefüttert.
Ich überprüfe die Völker auf Weiselrichtigkeit und tausche noch einzelne Wirtschaftsköniginnen gegen gute Nachzuchten aus. Deshalb kann ich auch noch bei Bedarf mit einigen Königinnen aushelfen. Zu schwache Völker (< 5.000 Bienen) nehme ich nicht mit in den Winter und verstärke damit lieber andere Völker. Die meisten Völker sind deutlich stärker als 10.000 Bienen und haben wenig Varroafall.
Schon bevor die ersten Nachfröste anstehen bringe ich bei allen Beuten Mäusegitter an. Auch Maßnahme gegen Specht (Vogelnetze) und Waschbär (Bretter und Drahtgitter) werden soweit nötig vorbereitet. Steht bei der Bodenschieberkontrolle eine sofortige Behandlung an, so entscheide ich nach Varroawetter, ob Ameisensäure oder eine vorgezogene Winterbehandlung notwendig ist. Dazu entdeckele ich etwaige Brut und beträufele diese am nächsten Morgen mit Oxalsäure. Diese Völker sind dann fertig behandelt, eine weitere Behandlung würdensie nicht überleben.
In den kalten Nächten mit Frost ziehen sich die Bienen in eine lockere Wintertraube zurück, wird es tagsüber warm löst diese sich wieder auf. Auch der Bautrieb ist erloschen. Die Brutflächen werden kleiner und 3 Wochen nach dem Oktober-Vollmond sind die meisten Völker brutfrei. Dann kann eine Winterbehandlung durchgeführt werden. Sind bei der Bodenschieberkontrolle einige wenige Völker aufgefallen, die sofort behandelt werden müssen, wird bei diesen die verdeckelte Brut mit einer Entdeckelungsgabel geöffnet. Am nächsten Morgen erfolgt die Träufel-Behandlung mit Oxalsäure, solche Völker dürfen dann im Winter nicht einzweites Mal mit Oxalsäure behandelt werden.
Eine letzte Gewichtkontrolle und Schätzung der Volksstärke sind wichtig zum Bestimmen der Winterfestigkeit. Geringer Futterverbrauch zeugt von längerer Brutpause und damit geringer Varroabelastung.
Unbedingt Neu- und Altwachs getrennt aufbereiten, Mittelwände werden nur aus dem guten Wachs erstellt. Zum Kerzengießen und – ziehen benutze ich das goldgelbe Altwachs, das aus den bebrüteten Waben eingeschmolzen wurde.
Jetzt wird auch wieder verstärkt Honig abgefüllt um genügend verkaufsfähige Ware zu haben, soweit Überschuss vorhanden ist gebe ich auch Eimerweise an Imkerkollegen ab. Für meine treuen Honigkunden bereite ich 30g Honigproben, kleine Kerzen und Blumensamen für Bienenweide her. Bienenpaten erhalten einen Flyer mit Informationen über das Bienenjahr, ihre anteilige Honigernte und Termine für das nächste Jahr.
Soweit noch nicht erfolgt werden die Zuchtdaten in Beebreed eingegeben, alle Prüfstände mit den geprüften Königinnen und kumulierten Daten aus den Stockkarten. Auch Werte aus der Varroatoleranz und der SMR Prüfung fließen ein.
Autor: Rolf Woelke
Jetzt sollte Ruhe am Bienenstand sein, 3 Wochen nach dem letzten Vollmond im Oktober sind die meisten Bienenvölker aus der Brut. Schiebt man Anfang November für 10 Tage eine Varroalade unter den offenen Gitterboden, kann man feststellen welche Völker behandelt werden sollen und welche nicht. Alle bei denen pro Tag mehr als 1 Varroamilbe gefallen ist. Wo weit weniger gefallen sind, ist eine Behandlung nicht notwendig. Da hat die letzte Sommerbehandlung bestens gewirkt. Manche Imker warten einen ersten Frost ab und behandeln bis Weihnachten. Da können die Völker aber wieder in Brut sein. Da die Brutflächen sehr klein sind, können diese auch mit einer Honiggabel entdeckelt werden, die Behandlung wird am nächsten Tag durchgeführt. Sie wirkt nur auf den Bienen. Unbedingt nur zulässige Behandlungsmittel wie Milchsäure (2x sprühen innerhalb 5 Tage) oder Oxalsäure einmaliges (!) sprühen oder träufeln. Ich habe auch Völker in der Prüfung die nicht behandelt werden.
An schönen Tagen kann das restliche Wachs oder Wabenwerk eingeschmolzen werden. Sobald genügend Wachsblöcke zusammen sind, gebe ich die Charge zu einem Mittelwandhersteller in der Region. Da er auch das Wachs entseucht, können kleinere Imkereien ihr Wachs gemeinsam abgeben. Notwendige Reparaturen an den Holzzargen, -böden und –deckel lasse ich von einem befreundeten Schreiner durchführen. Er hat die richtigen Werkzeuge dazu, und bei ihm geht es zig-mal schneller als bei mir. Überschüssigen Honig gebe ich an befreundete Imker ab, die nicht so vielernten konnten, solange mein Vorrat reicht. Der Honig wird schonend erwärmt und cremig halbflüssig oder flüssig in Verkaufsgebinde abgefüllt. Bis zu 7 verschiedene Sortenhonige kann ich meinen Kunden anbieten. Das meiste fülle ich in 500g DIB Gläser, aber ein kleiner Teil wird in 250g Neutralgläser abgefüllt. Für meine Honigkunden fülle ich auch einige 30g Probiergläschen ab.
Soweit ich es noch nicht gemacht habe, decke ich mich mit neuer oder alter Imkerliteratur ein und bereite ein paar Seminare vor. Wobei der Schwerpunkt bei Königinnenzucht und Drohnenaufzucht liegt. Beim Auswerten der diesjährigen Zuchtdaten, Stockkarten habe ich im .xls Format, sind bereits einige Königinnen positiv aufgefallen. Bei den fremdgeprüften muss ich bis Februar warten, um alle Daten aus beebreed zu erhalten. Trotzdem plane ich schon, von welchen Königinnen ich wie nachziehen möchte. Auch eine Liste von Neuanschaffungen lege ich an, um diese noch im alten Jahr anzuschaffen, bevor sie im Januar wieder teurer werden.Wenn meine Kerzenbestände nicht mehr ausreichen, habe ich jetzt Zeit noch einige anzufertigen. Auch Wachs wird nachgefragt, für Wickelkerzen oder Wachstücher. Manche stellen daraus auch ihre eigene Kosmetik für sich selbst her. Da dieses Jahr wohl keine Weihnachtsmärkte stattfinden, stelle ich nur eine kleine Charge Honig mit Gewürzen her, mittlerweile weiß ich welche Sorten gerne nachgefragt werden. Ich rühre die Gewürze in milden Rapshonig ein und fülle in 250g Neutralgläser ab.
Autor: Rolf Woelke
Meine treuen Honigkunden erhalten im Advent immer ein kleines Präsent, eine Honigprobe oder eine Bienenwachskerze. Wenn der Vorrat knapp wird bastele ich abends noch Nachschub. Der Geruch nach frischem Bienenwachs erfüllt dabei die Stube. Auch am Weihnachtsbaum haben wir immer echte Bienenwachskerzen, der aromatische Geruch gehört einfach zum Fest dazu.
Auch Honig habe ich jetzt immer in ausreichender Menge abgefüllt und kann so alle Wünsche erfüllen. Bis zu 7 verschiedene Honigsorten habe ich im Angebot, aber nur aus meiner regionalen Eigenernte. Gerne gebe ich überschüssigen Honig an befreundete Imker ab, die eine kleinere Ernte hatten und ihren Kunden regionalen Honig anbieten wollen.
Den Bienenstand besuche ich nur nach heftigen Stürmen und zur Winterbehandlung rechtzeitig vor Weihnachten. Da ich im Oktober und November bereits die Bienen auf Varroa kontrolliert habe, führe ich die Winterbehandlung nur bei den betroffenen Völkern mit Milch- oder Oxalsäure durch. Dabei lege ich Wirtschaftsvölker die auf weniger als 4 Waben sitzen zusammen, da sie den Winter nicht überstehen würden. Auch können Völker noch umgesetzt werden, denn der Transport im Auto schadet ihnen nicht. Das Flugloch wird erst ein Tag später wieder freigegeben. Da ich gut eingefüttert habe, erfolgt so ein Umzug immer nur zu zweit.
Bereits bei der Behandlung lege ich fest, ob und welche Völker ich im Frühjahr abgeben kann. Leider gehen in Hessen im Winter immer noch zu viele Völker zugrunde. Deshalb bieten wir im Jahresverlauf Schulungen zu allen imkerlichen Tätigkeiten an, rechtzeitig gestellte Schulungswünsche werden von uns gerne im Jahresplan berücksichtigt.
Rückblickend war das Jahr wieder ereignisreich, durch die zunehmende Trockenheit waren Bienentränken die erste Wahl. An vielen Orten gab es eine gute Obstblüten- und Rapshonig Ernte. Leider gab es für einige Imker gar keine Ernte, hier haben die Bienen alles für sich gebraucht. In der Zucht und auf den Prüfständen lief es sehr gut, so dass wir wieder sehr gute Ergebnisse erwarten.
Autor: Rolf Woelke
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Im Januar halte ich mich soweit es geht von den Bienen fern. Nach einem Sturm, schaue ich nach dem rechten. Die Bienenvölker pflegen kleine Brutnester und jede Störung sollte vermieden werden. Ist es besonders mild kann schon früh mit der Haselnußblüte gerechnet werden.
Solange die Bienen nicht ausgeflogen sind, können sie auch verstellt werden, dazu das Flugloch einen Tag geschlossen halten. Ich bevorzuge die Völker im Sommer umzustellen.
Bereits jetzt werden die ersten Rähmchen vorbereitet und mit neuen Mittelwänden bestückt. Hier zahlt sich der eigene Wachskreislauf aus. Besseres Wachs kann man nicht geben.
Ein oder zwei Schulungsthemen gehe ich jetzt schon mal an, später fehlt meistens die Zeit. Gerne lese ich auch nochmal den interessante Artikel nach und lasse mir ein neues Buch schenken.
Autor: Rolf Woelke
Die Bienen sollten nicht unnötig gestört werden. Am Bienenstand schaut der Imker nur kurz, etwa nach Stürmen, nach dem rechten. Der milde Januar hat die Bienen angeregt zum Brüten. Sie pflegen das noch kleine Brutnest und verlassen es nicht. Jetzt im Februar sollten die Futtervorräte etwa 6kg beim Ableger und sonst 10 kg betragen, also 3 – 5 Zanderwaben. Schwache Völker, die jetzt auf nur 3 Wabenseiten sitzen, werden erst im März saniert.
Ist noch genug Honig zum Verkauf da? Auch für die kommende Saison sollte so langsam alles vorbereitet werden. Wachs einschmelzen, Mittelwände gießen, Rähmchen herrichten und Einkäufe planen.
Sollte ein Bienenvolk im Winter eingegangen sein, diese Beute bienendicht verschließen, um Räuberei zu vermeiden und zeitnah abräumen. Unbedingt die Ursache ermitteln. Eine Auswaschprobe mit 500 Bienen durchführen, ein halbes Honigglas voll, enthält sie mehr als 50 Varroen hat die Behandlung nicht funktioniert. Kotspritzer auf den Waben deutet auf Nosema hin, diese Waben alle einschmelzen.
Autor: Rolf Woelke
Wer aufschreibt weiß mehr. Bei Flugwetter werden kurz die bienenbesetzten Wabengassen gezählt. Hat man die Zahl der besetzten Wabengassen im Oktober notiert, weiß man wie winterfest seine Völker sind. Bei starken Völkern heißt es rechtzeitig zu erweitern. Die Bienen tragen bereits Pollen und Nektar von der Weide, Krokussen etc. ein. Ist es frostfrei kann das Mäusegitter entfernt werden und ein Anflugbrett angebracht werden.
Während der Salweidenblüte kann man über 3 Wochen ein Varroaschublade einlegen, wöchentlich den Varroafall notieren, so erhält man einen ersten Eindruck ob die Winterbehandlung gewirkt hat. Es sollte maximal eine Varroa pro Tag fallen.
Ende des Monats kann der erste Drohnenrahmen eingehängt werden, 45 Tage später sind genug geschlechtsreife Drohnen zur Königinnenzucht verfügbar. Auch beim Schneiden des Drohnenrahmens sind mit ca. 600, in Ecken oder am Rähmchenrand gezogene Drohnen, genug pro Volk vorhanden. Ein gesundes schwaches nur vier Wabengassen besetzendes Volk kann über Absperrgitter für bis zu 4 Wochen auf ein starkes Volk gesetzt werden. Dabei nur die Speck- und Brutwaben belassen und den Rest mit ausgebauten Waben oder Mittelwänden auffüllen. Nach 3 bis 4 Wochen ist es durch die Hilfe saniert und muss wieder getrennt werden. Belässt man es länger auf dem Pflegevolk, besteht Gefahr für dessen Königin.
Sorgen sie für genügend Pollenspender in der Nähe ihres Bienenstandes. Markieren sie während der Blüte Weidenbäume und schneiden sie nach der Blüte Steckreiser von diesen. 25 – 30 cm lang, aus einjährigem Holz, mit 5 – 6 Augen. Stecken sie diese in magere, also mit Sand vermischte, Anzuchterde und ziehen sie in einem Blumenkübel an. Im Herbst können sie die sehr gut angehenden Stecklinge nochmal umsetzen, oder in der Nähe ihres Bienenstandes einpflanzen.
Denken Sie rechtzeitig an ein Gesundheitszeugnis für Ihre Bienen, wenn sie welche verkaufen, wandern oder eine Belegstelle besuchen wollen.
Autor: Rolf Woelke
Bei Temperaturen über 15° können die Völker kurz komplett durchgeschaut werden.
Zur Kirschblüte wird der Honigraum über Absperrgitter aufgesetzt, gleichzeitig gibt man einen leeren Drohnenrahmen. Bereits 3-4 maliges Ausschneiden reduziert die Milbenlast um 50%, am Anfang sind ca. 25% der Milben im Drohnenbau. Im oberen Brutraum an der 2. + 8. Position werden die Drohnenrahmen besser angenommen, im unteren nicht oder aber schlecht ausgebaut.
Wer seine Wirtschaftsvölker gleich stark haben möchte, kann diese jetzt mit unbesetzten Brutwaben verstärken. Die Waben werden von extra starken Völkern geschröpft, oder aus Schwächlingen einmalig entnommen. Die Schwächlinge geben dann nochmal alles und man kann sie im Mai für die Zucht komplett auflösen, da sie nur Arbeit machen, aber keinen Honigertrag bringen.
Ab April kommen die Völker in Schwarmstimmung, durch die obigen Maßnahmen kann man diese eindämmen. Jetzt ist auch an Zucht zu denken und die Anzahl benötigter Königinnen zu ermitteln. Auf beebreed.eu kann man interessante Zuchtmütter aus 2016, die im Vorjahr geprüft wurden, nach seinen Wünschen auswählen und beim Züchter anfragen, ob er Larven oder Königinnen abgibt. Der Zuchtwert 100 (entspricht dem Durchschnitt aller geprüften Königinnen einer Rasse der letzten 5 Jahre) gibt an, dass diese Königinnen besser als die übrigen 50% sind. Werte über 120 haben nur die besten 5%. Honigertrag, Sanftmütig, Wabenstet, also leicht zu bearbeiten, oder gute Varroawerte, all dies kann man auswählen.
Wenn Sie überzählige Völker haben, können Sie diese jetzt anderen Imkern anbieten. Ein anderes Wabenmaß kann mit Hilfe eines Adapters ausgeglichen werden.
Jetzt kann auch ein eigener Wachskreislauf aufgebaut werden, pro Volk fällt mehr als 1 kg Wachs pro Jahr an. Wer sein Wachs konsequent in alt und neu trennt, daraus Kerzen und Mittelwände hergestellt, entlastet und stärkt seine Völker.
Autor: Rolf Woelke
Obstblüte und Raps sind die Hauptrachten in unserer Region. Die Honigräume werden auch zur Bauerneuerung benutzt und mit Mittelwänden aufgefüllt. Ein neuer Honigraum wird rechtzeitig erweitert, wenn alle Waben belegt sind, oder die Mehrzahl der Honigwaben verdeckelt ist. Um Spritzschaden abzuwenden, sollten die Bienen bei B3-Mitteln mindestens 60 m weit weg stehen. Im Raps entstehen viele Pollenbretter, je nach Position und Anzahl kann dies zum Schwärmen führen.
In der Schwarmzeit sind die Völker im 9tägigen Rhythmus durchzusehen, für Berufstägige empfiehlt sich ein wöchentlicher Turnus. Als Magazinimker schaue ich meist nur zwischen die beiden Bruträume, Speckig glänzende Spielnäpfchen können bereits ein Ei enthalten. Beim Auffinden einer offenen Weiselzelle, oder einem nach Tagen nicht ausgebauten Drohnenrahmen, ist eine komplette Durchsicht notwendig. Ist die Königin noch vorhanden wird jede Weiselzelle ausgebrochen und dem Volk etwas zum Bauen gegeben. Ein abgegangener Schwarm schwächt die Ernteleistung dieses Volkes, wird er nicht eingefangen, so hat er nur wenig Aussicht aufs Überleben.
Die Hälfte der im nächsten Jahr benötigten Völker sollte jetzt mit neuen Königinnen gebildet werden. Ein Brutbrett mit 4000 Brutzellen und 1000 ansitzenden Bienen reicht bis Mitte Mai für einen Ableger aus. Im Team geht Königinnenzucht viel leichter, versuchen Sie es einmal. Auch haben sich Starter und Finisher bewährt, im Honigraum werden auch im weiselrichtigen Volk zwischen 2 Waben mit offener Brut 10 – 12 Königinnen aufgezogen.
Auch die Versager am Stand, also Stecher, Schwärmer und schwache Nachzügler werden für Ableger geschröpft, am Anfang des Monats legt man für 4 Tage ein Absperrgitter zwischen die beiden Bruträume. Die Zarge ohne Eier ist auch ohne Königin hier können alle Brutwaben mit Bienen entnommen werden, sonst müssen diese abgefegt werden. Der Königin lässt man 1 – 3 schlupfreife Waben mit Bienen und Futter für weitere drei Wochen, danach wird auch diese Einheit aufgelöst. Nachgezogen wird vom besten Volk, oder mit Zuchtstoff vom Züchter aus der Region.
Am Ende des Monats dürfte die erste Honigernte anstehen, bitte mit Refraktometer oder Spritzprobe den Wassergehalt überprüfen. Auch nach einer kurzen Schlechtwetterperiode kann der Wassergehalt deutlich verringert sein. Bei starken Völkern ist der Honig ebenfalls trockener, als bei schwach besetzten. Durch Abschöpfen von Schaum- und Wachsresten und mehrmaligem Rühren bei anfangender Kristallisation wird der dann cremig glänzende Honig abfüllfertig gemacht. Honig und Gläser sollten beim Abfüllen die gleiche Temperatur haben, um „Blütenbildung“ am Glas vorzubeugen. Raps kristallisiert schon nach wenigen Tagen.
Autor: Rolf Woelke
Der Juni ist in vielen Regionen der Zuchtmonat. Die meisten ziehen in einem 9-Tage weisellosen Volk nach, dort unbedingt einen Tag vor dem Umlarven nochmal eine Wabe mit jüngster Brut zuhängen, damit die Futtersaftdrüsen wieder aktiv sind. Wer seine Wirtschaftsvölker noch für die Tracht benötigt kann seine Königin entnehmen und einige Meter abseits in einem 5-Waben Ableger platzieren. Dem weisellosen Volk wird eine Zuchtlatte mit 6 Larven gegeben, am nächsten Tag die Annahme kontrollieren, sind 4 – 5 Larven angenommen worden ist das Volk für eine Serie bereit. Jetzt wird erneut umgelarvt und die Prüfserie entfernt. Nach dem Verdeckeln kann die Königin mit der entnommenen Wabe wieder zugesetzt werden. Vorher unbedingt die Nachschaffungszellen im Brutraum entfernen. Die weitere Pflege kann in den Honigräumen erfolgen, dabei die gekäfigte Zuchtlatte mit 10 – 12 Zellen zwischen 2 Brutwaben hängen.
Die Ableger müssen im Juni gefüttert werden, am besten mit Futterwaben, oder mit einer Portion Futterteig, beides beugt einer Räuberei vor. Langsames angepasstes erweitern mit Mittelwänden. Die ersten 5 Waben können auch im Naturbau erstellt werden, danach Mittelwände geben, da im Naturbau dann Mischwaben erzeugt werden. Sind die Waben noch nicht verdeckelt, kann auch die fehlende Milchsäurebehandlung noch nachgeholt werden. Dabei die Waben leicht schräg halten und von unten sprühen, dabei werden nur die Bienen und nicht die Larven benetzt.
Weiterhin Drohnenbrut schneiden, solange die Bienen die Waben ausbauen ist dies eine einfache Schwarmkontrolle. Geht dennoch ein Schwarm ab, diesen wenn möglich einfangen und auf Mittelwände setzen. Sofern keine Tracht da ist muss ab dem 3 Tag flüssig gefüttert werden (Zuckerwasser 1:1), damit zügig ausgebaut wird. Sollte kein Honig mehr geerntet werden, kann auch eine Milchsäurebehandlung erfolgen.
Achten sie auf den Trachtverlauf, ernten sie den reifen Honig in den frühen Morgenstunden, oder hängen sie eine Bienenflucht ein. Auch müssen bei Tracht die Honigräume rechtzeitig gegeben werden, sonst verhonigt der Brutraum und die Königin wird am Eierlegen behindert, das rächt sich bei den Folgetrachten. Bei der Honigernte auf Rauch verzichten, der offene Honig nimmt jeden Geruch an. Fegen sie die Bienen in einen Hobbock und geben sie diese nach der Honigentnahme wieder in das Volk zurück.
Ende des Monats kann eine komplette Brutentnahme durchgeführt werden, in der Regel 2 Wochen vorm Abschleudern, bei uns zwischen dem 5. – 10. Juli, danach gibt es meist nur eine Läppertracht. Die Völker behalten ihre Trachtstärke und die Varroen werden in der Fangwabe, am besten Drohnenbrut, entfernt. Das Bieneninstitut in Kirchhain hat Flyer für diese bio-technischen Verfahren, wie Königin käfigen, Bannwabenverfahren und komplette Brutentnahme aufgelegt.
Autor: Rolf Woelke
Am 1. Juli ist Varroatag, entweder für 3 Tage eine Diagnosewindel einschieben, oder mit der Puderzuckermethode oder Auswaschprobe den Befall messen. Im Juli sollte bei mehr als 10 Varroen/Tag behandelt werden, bei weniger als 5 braucht erstmal nicht behandelt werden. Für die Bechermethode werden im 50 ml Becher Bienen aus dem Honigraum trocken eingefüllt, also Arbeiten ohne Rauch. Die Waage sollte 0,1 g genau wiegen können. Die Probe sollte mindestens 30 g Bienen enthalten 10 g sind 100 Bienen. Bei einem Befall über 2 %, oder wenn Bienen mit verkrüppelten Flügeln im Volk sind, sollte umgehend behandelt werden.
Jungvölker werden erst ab September behandelt, sie brüten länger und sind bei der Bildung ausreichend behandelt worden.
Nach dem Abschleudern, das bei uns gegen Mitte Juli erfolgt, sind mindestens 5 kg Futter zu geben, die Vorräte im Volk sollten dann nie unter 8 kg fallen, damit genügend Brut versorgt wird. Das Füttern immer erst spät abends und ohne kleckern, damit keine Räuberei ausgelöst wird.
Danach erfolgt in der Regel die erste Varroabehandlung, am erfolgreichsten ist die Langzeitbehandlung mit 60 % Ameisensäure.
Die Drohnen werden jetzt abgetrieben, aber es sind noch genügend in den Völkern um eine letzte Zuchtserie anzusetzen. Wer dazu keine Zeit hat sollte sich rechtzeitig bei den Züchtern aus der Region Königinnen besorgen. Beim Abschleudern fallen genügend Bienen für Kunstschwärme ab, aus 2-3 Völkern werden diese mit mind. 2 kg gebildet. Eine Varroabehandlung erfolgt noch im Schwarmkasten, Mittelwände werden zügig ausgebaut wenn flüssig gefüttert wird.
Wer im Juni die komplette Brutentnahme durchgeführt hat, kann jetzt Mitte Juli die brutfreien Völker behandeln. Unbedingt überprüfen, ob eine Königin vorhanden ist. Auch die Jungvölker müssen auf Weiselrichtigkeit geprüft werden, buckelbrütige Völker sind abseits des Bienenstandes abzukehren und die Brutwaben soweit vorhanden aufzuteilen oder einzuschmelzen.
Die Honigernte wird gerührt, wer feincremigen Honig haben möchte, kann mit bis zu 5% bereits cremigen Honig geimpft werden.
Autor: Rolf Woelke
Noch sind einige Drohnen in den Völkern verblieben, auch wenn die meisten bereits aus den Völkern als zusätzliche Mitesser vertrieben wurden. Entdecke ich ein Volk mit auffallend vielen Drohnen schaue ich mir dieses genauer an. Meist fehlt die Königin, oder die Jungkönigin ist noch nicht begattet. Drohnenbrütige Völker kehre ich jetzt konsequent ab.
Das Auffüttern mit Sirup ist für dieses Jahr zu empfehlen, Futterteig gebe ich nur wo die Völker mit reichlich Wasser versorgt sind. Futtergaben werden beim Auffüttern in 4 gleichen Teilen alle 3-5 Tage gegeben, dass verhindert das Verhonigen des Brutnestes. Ableger erhalten insgesamt 10 kg und Wirtschaftsvölker 18 – 20 kg Futter. Den eingetragenen Honig der Balsamine belasse ich den Völkern. An einem Stand macht das bis 1/3 des Winterfutters aus. Räuberei ist unbedingt zu vermeiden, das geräuberte Volk ist wegzustellen und wird durch ein Leermagazin ersetzt. Das unterbricht die angefangene Räuberei, bevor sie am ganzen Stand ausbricht.
Bei der Auffütterung nehme ich mir Zeit für Wabenhygiene, ausgeschleuderte Honigwaben werden honigfeucht zu je 5 – 7 Waben pro Magazin aufgesetzt. Nach 4 Tagen sollte die Völker diese gesäubert haben. Früh morgens können sie leicht entnommen und trocken ins Überwinterungslager gebracht werden. Bei Wirtschaftsvölkern kann der untere fast brutleere Brutraum mit dunklen Wabenwerk komplett entnommen und eingeschmolzen werden. Pollenbretter können als Randwabe verbleiben, nicht leere Brutwaben ebenso. Bei Flüssigfütterung werden auch noch Mittelwände ausgebaut, aber diese niemals zwischen Brutwaben hängen sondern immer nur an das Brutnest.
Mitte August ist Zeit für eine 3-tägige Windeldiagnose, wenn eine Behandlung ansteht informiere ich mich auf Varroawetter, welche Behandlung Erfolg verspricht. Gekühlte 60% Ameisensäure ist früh morgens oder spät abends zu geben, um Königinnenverluste zu vermeiden. Temperaturen über 30° sind aber für alle Anwendungen nicht empfehlenswert. Wohl dem der genügend Drohnenbrut geschnitten hat. Gut 2 Wochen nach einer Behandlung sollte der natürliche Varroenfall gegen Null gehen, ansonsten war die Behandlung nicht erfolgreich.
Mitte August kann auch noch die Königin für 25 Tage in einem Spezialkäfig in einer Brutwabe vom Legen ausgesperrt werden. Anschließend erfolgt eine brutfreie Varroabehandlung, Wirkungsgrad siehe Varroawetter. Danach legt die Königin nochmal richtig los und erzeugt genügend gesunde Winterbienen für eine Überwinterung. Weitere Infos beim Bieneninstitut Kirchhain.
Im August werden Jungvölker ausgeglichen, sie sollten 7-8 Brutwaben gut besetzen. Wo das nicht der Fall ist gebe ich welche aus besseren Völkern zu. Wirtschaftsvölker erhalten bei mir fast ausnahmslos neue Königinnen, nur einzelne Königinnen übernehme ich noch für eine weitere Saison. Beide Maßnahmen beugen Winterverluste vor. Einige Reserveköniginnen werden für Notfälle bis September vorgehalten, da muss der Futtervorrat immer wieder geprüft werden.
Autor: Rolf Woelke
Ein aufgeräumter Bienenstand ist, wie sauberes Zubehör, ein Aushängeschild jeder Imkerei. Ausgeschmolzene Rähmchen, Zargen, Absperrgitter und Begattungskästen sollten jetzt von Wachs- und Propolisresten in einem Reinigungsbad gesäubert werden. Auf den eigenen Schutz dabei achten und unbedingt Schutzbrille, Gummistiefel, -Schürze und –Handschuhe tragen. Eine Literflasche Imkereireiniger reicht für 100l Spüllauge, Gefäße zum Nachspülen und Platz zum Trocknen nicht vergessen.
Jetzt ist auch Zeit die Imkerei zu dokumentieren, Unterlagen aus Stockkarten, Honigerträge und Aufzeichnungen der Zuchtvölker werden ausgewertet. Nachzuchtwürdige Völker gibt es in jeder Imkerei, die Ergebnisse helfen beim Auswählen der besten Königinnen. Manche Völker entwickeln sich einfach nicht, hier können schwache Jungvölker mit Jungvölkern und Altvölker mit Altvölkern verstärkt werden. Meist wird die Königin des aufgesetzten Volkes übernommen. Jetzt lassen sich auch ungenügende Königinnen noch leicht austauschen.
Jungvölker und Wirtschaftsvölker sollten nach dem Auffüttern nochmals behandelt werden. Auch ist der Varroabefall 14-tägig zu prüfen, rechtzeitig eingeleitete Sanierungen helfen den Völkern gesund über den Winter zu kommen. Nur zugelassene Mittel benutzen und die Wirkung überprüfen.
Die Mehrzahl der Völker sollte bereits für den Winter aufgefüttert sein, durch Entnahme von gefüllten Futterwaben wird Platz geschaffen für eine Futtertasche. Es sollte flüssig gefüttert werden und eine Steighilfe benutzt werden, damit die Bienen nicht ertrinken. Haben die Völker das richtige Gewicht erreicht, prüfen mit Kofferwaage durch Anheben von hinten und vorne, kann die leere Futtertasche wieder durch die entnommenen Waben ersetzt werden.
Meist fliegen bei den ersten Herbststürmen auch ein paar Deckel von den Beuten, trotz aufliegenden Steinen oder Platten. Ich verwende einen einfachen Spanngurt als zusätzliche Sicherung, der lässt sich leicht lösen und verschafft den Bienen ein trockenes Zuhause.
Autor: Rolf Woelke
In den kalten Nächten mit Frost ziehen sich die Bienen in eine lockere Wintertraube zurück, wird es tagsüber warm löst diese sich wieder auf. Auch der Bautrieb ist erloschen. Die Brutflächen werden kleiner und 3 Wochen nach dem Oktober-Vollmond sind die meisten Völker brutfrei. Dann kann eine Winterbehandlung durchgeführt werden. Sind bei der Bodenschieberkontrolle einige wenige Völker aufgefallen, die sofort behandelt werden müssen, wird bei diesen die verdeckelte Brut mit einer Entdeckelungsgabel geöffnet. Am nächsten Morgen erfolgt die Träufel-Behandlung mit Oxalsäure, solche Völker dürfen dann im Winter nicht ein zweites Mal mit Oxalsäure behandelt werden.
Bei den Beuten werden unbedingt Mäusegitter angebracht, und es muss darauf geachtet werden das keine Maus eingeschlossen wird. Auch Netze gegen Spechte, oder Meisen sollten angebracht werden, diese dürfen aber nicht auf den Beuten aufliegen. Gegen Waschbären hilft nur eine stabile Beute, wo der Metalldeckel fest verzurrt ist, sie versuchen sich überall durchzubeißen und versuchen mit ihren Krallen den kleinsten Spalt zu erweitern.
Völker die jetzt mindesten 5000 Bienen und eine Königin haben und genügend Futter können den Winter überstehen. Besser sind 8-10 Tsd. Bienen. Die Völker richten ihren Wintersitz her und sollten nicht mehr aufgerissen werden. Ungenügende Königinnen sind auszutauschen, das klappt jetzt meist ohne Verlust. Sollte eine Futterkranzprobe gezogen werden, kann dies auch noch erfolgen. Eine letzte Gewichtkontrolle und Schätzung der Volksstärke sind wichtig zum Bestimmen der Winterfestigkeit. Geringer Futterverbrauch zeugt von längerer Brutpause und geringerer Varroabelastung.
Das Blockwachs wird noch einmal eingeschmolzen und gesäubert. Die Chargen sind getrennt in Alt- und Neuwachs. Nur das Neuwachs kommt in die Völker zurück als Mittelwand, der Rest wird zum Kerzengießen und -ziehen benutzt.
Honig wird abgefüllt um genügend verkaufsfähige Ware zu haben, auch an kleine Geschenke für die treuen Honigkunden denken. 30g Honig Gratisproben, Kerzen und Tütchen mit Blumensamen für Bienenweide richte ich dafür her. Ein Flyer mit den Terminen für das nächste Jahr rundet das ganze ab.
Autor: Rolf Woelke
Bei den Bienen gibt es jetzt bis zum Monatsende nichts mehr zu tun. Die Zeit wird für nötige Reparaturen, Waben und Wachs mit dem Dampfwachsschmelzer einschmelzen und Auffüllen der Verkaufsware genutzt. Meist werden auch einige Kurse für Bienenwachskerzen, eigene Kosmetik – und Metherstellung angeboten. Die Kerzen werden aus angewärmten Mittelwänden gerollt, der Docht vorher in flüssiges Wachs getunkt. Rezepte für Holz-, Schuh- und Lederpflegemittel aus Bienenwachs können einfach mal ausprobiert werden, ist leichter als man denkt. Wer zu viel Honig hat, kann ruhig mal Met oder Honigwein aus verschiedenen Honigen herstellen. Es überrascht immer wieder wieviel Einfluss der Honig auf das Endprodukt hat. Meist stelle ich bereits im August den ersten großen Ansatz her und fülle den Met vom Vorjahr in Flaschen oder Kanister um.
Seinen Kerzenbestand kann man mit eigenen Formen erweitern, es gibt viele Möglichkeiten diese aus Silikon selbst herzustellen. Gegossen wird mit 2x geklärtem auf 80° C erhitztes sauberem Bienenwachs. Die Dochtstärke ist dem Kerzendurchmesser anzupassen. Eine Brennprobe zeigt, ob die Kerze auch nicht russt und wie lange sie wirklich brennt. Als Tipp können gegossene Kerzen für 1-2 Tage eingefroren werden, diese brennen dann langsamer ab. Für Weihnachtsmärkte können auch Teelichter gefertigt werden, da sind 8 – 10 Stück in einem Rutsch erstellt.
Jetzt ist Zeit mal wieder in die Imker-Literatur zu schauen und einige neue Bücher oder Hefte zu studieren. Die gewonnen Erkenntnisse können im nächsten Jahr versuchsweise an einigen Völkern ausprobiert werden. Generell gilt das nächste Jahr vorzubereiten und Überlegungen anzustellen wie viele Völker und Königinnen man für seine Zwecke benötigt. Danach richtet sich der Vormerkzettel, größere Anschaffungen können noch im alten Jahr getätigt werden, da im neuen Jahr die Preise meist angepasst werden.
Ende des Monats kann bereits mit der Winterbehandlung begonnen werden, wenn die Völker brutfrei sind. Ob eine zweimalige Anwendung mit Sprühen von Milchsäure, oder eine einmalige durch Sprühen oder Träufeln von Oxalsäure in entsprechender Verdünnung durchgeführt wird obliegt dem Imker. Völker die im Oktober deutlich unter der Befallsgrenze von 1 Varroa pro Tag waren, sollten auch nicht behandelt werden. Die meisten Imker müssen aber im Winter behandeln, die Erfolgsquote von 92 – 98 % kann man durch Einschieben der Varroalade überprüfen. Durch die Winterbehandlung verschafft man seinen Völkern einen gesunden Start in die neue Saison. Unbehandelte Völker gehen meist noch über Winter ein, sie fliegen sich entweder leer oder brüten sich Tode.
Autor: Rolf Woelke
Der Adventsweihnachstmarkt ist einer meiner letzten Termine, die ich im Dezember gerne wahrnehme. Viele Kunden kommen extra, um die speziell angerührten „Weihnachtsgewürzhonige“ zu erstehen. Neben den Klassikern mit Zimt, Vanille und Lebkuchen biete ich auch immer eine neue Spezialität im 250 gramm. Neutralglas an. Familie und Freunde freuen sich ebenfalls auf meine Kreationen.
Meine treuen Honigkunden erhalten im Advent immer eine Bienenwachskerze als Zugabe, wenn der Vorrat knapp wird bastele ich abends noch Nachschub. Der Geruch nach frischem Bienenwachs erfüllt dabei die Stube. Auch am Weihnachtsbaum haben wir immer echte Bienenwachskerzen, der aromatische Geruch gehört einfach zum Fest dazu.
Da ich die Bienen im Oktober und November auf Varroen kontrolliert habe, führe ich nur noch die Winterbehandlung mit Milch- oder Oxalsäure durch. Wirtschaftsvölker die auf weniger als 4 Waben sitzen werden zusammengelegt, da sie den Winter nicht überstehen würden. Auch könnten Völker noch umgesetzt werden, denn der Transport im Auto schadet ihnen nicht. Das Flugloch wird erst ein Tag später wieder freigegeben. Da ich gut eingefüttert habe, erfolgt so ein Umzug immer zu zweit.
Meist lege ich bei der Behandlung bereits fest welche Völker ich im Frühjahr abgeben kann. Leider gehen in Hessen im Winter immer noch zu viele Völker zugrunde. Deshalb bieten wir im Jahresverlauf Schulungen zu allen imkerlichen Tätigkeiten an, rechtzeitig gestellte Schulungswünsche werden von uns gerne im Jahresplan berücksichtigt.
Rückblickend war das Jahr wieder ereignisreich und wir mussten uns auf viele Besonderheiten einstellen. Manche Völker waren in ihrer Entwicklung nicht schnell genug, um die Frühtracht voll einzufahren. Erfreulich gut lief es in der Zucht und lässt auf starke gesunde Völker hoffen. Die Honigernte war gut bis erfreulich, aber doch von Ort zu Ort unterschiedlich. Einige Standorte hatten mit Melizitosehonig bis in den August zu kämpfen. Mehrere Imker meldeten Königinnenverluste nach der Einweiselung im Juli/August, wobei sich die Völker selbst neue gezogen haben. Um diese guten Königinnen ist es schade, wir versuchen da im neuen Jahr eine praktikable Lösung aufzuzeigen.
Autor: Rolf Woelke
Kaum entdeckt schon bekommt man die Waben nicht mehr geschleudert, der Honig ist bereits fest wie Zement. Rechtzeitig bemerkt kann alle 3 Tage geschleudert werden. Eine Igelwalze erleichtert das Entdeckeln. Die ausgeschleuderten Honigwaben mit Absperrgitter unter die Völker setzen. Wasserwaben erleichtern das Umtragen in eine neue Honigzarge. Nach 3 bis 7 Tagen kann das nächste Melizitosemagazin gegeben werden. Umtrageverlust 50 – 70 %.Das Aufsetzen der ausgeschleuderten Melizitosewaben bringt nichts, da die Bienen diese gleich wieder verdeckeln. Erfolgreich soll das Umtragen sein, wenn über einen leeren Honigraum eine dunkle Folie liegt die an einer Ecke umgeschlagen ist. Darauf ein Magazin mit 5-6 Melizitosewaben, die mit etwas Wasser besprüht wurden. Abschluß bildet eine Glasscheibe, das zwingt die Bienen den kostbaren Honig nach unten umzutragen. Solche Waben komplett einzuweichen ist unhygienisch und wird von mir nicht empfohlen. Nach 3 bis 7 Tagen können die nächsten Waben gegeben werden. Umtrageverlust 50 – 70 %.
Wer die unbebrüteten Melizitosewaben aufheben kann, hat bestes Futter für die Jungvölker im neuen Jahr. Auch ein Ausschmelzen der Waben für Met oder Backhonig kann sinnvoll sein. Dafür unbedingt einen Metstarter ansetzen, da es sonst zu Fehlgärungen kommen kann. Dieser Met ist besonders lecker, da er leicht malzig schmeckt.
Doch über Winter dürfen die Melizitosewaben nicht in den Völkern bleiben, sie würden sonst verdursten oder an Nosema erkranken. Da die Aufbereitung der festen Kristalle viel mehr Wasser benötigt als die Völker zu Verfügung haben und der Darm überreizt wird. Einzelne Waben am Rand können im Frühjahr von den Völkern abgenommen werden, sobald die Wasserträgerinnen wieder fliegen können.
Autor: Rolf Woelke
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