Beedinger

Büdinger Carnica Linie

Büdinger Bienenzucht


Bereits in den 1970er Jahren hatte der Büdinger Bienenzuchtverein eine Belegstelle für Carnicabienen im Büdinger Wald. Mit dem Auftreten der ersten Varroamilben wurde diese geschlossen und nie wieder geöffnet. Der Züchterring führte die Arbeit an den Vereinsvölkern fort.
Welche Königinnen sind für unser Vereinsgebiet geeignet? Meine Wahl fiel auf das Zuchtmaterial von Erich Selzer (Schöneck ). Sie lassen sich gut bearbeiten, haben gute Toleranzanlagen und sind passend für unsere Wetterauer Frühtrachtbedingungen. Ergänzt von mir durch Abstammungen von Mayen und Kirchhain. Meine Königinnen werden auf den Inseln sicher angepaart, oder künstlich besamt. Einige hessische Belegstellen habe ich schon ausprobiert, momentan favorisiere ich Bergwinkel (Uwe Eichholz, Steinau). Die Insel oder besamten Königinnen kommen in den Ringtausch, oder der hessische Prüfhof fragt nach einer Serie. Mein Prüfstand enthält auch Ringtauschköniginnen anderer Züchter, geprüft wird jeweils für ein Jahr. Danach werden alle Prüfdaten in beebreed eingegeben, Mitte Februar erhält man die Ergebnisse vom Vorjahr und kann seine besten Königinnen kören lassen.
Warum der ganze Aufwand? Immer nur von den eigenen besten Völkern in Standbegattung nachzuziehen reicht leider nicht aus, wenn auch die Drohnen unsicherer Völker fliegen dürfen. Jeder Imker kann also seinen Teil für sanfte nachzuchtwürdige Völker beitragen. Ein lokal angepasster selektierter Bestand besteht gegen vermeintlich bestes Material von fragwürdiger Herkunft.

Arbeitsgemeinschaft Toleranzzucht (AGT)


Eine hessische Gruppe innerhalb der AGT hat sich bereits früh durch die Mitwirkung der Züchter Ahrens, Binder, Scheele und Selzer gebildet. Über den Kontakt zu Erich Selzer kam ich zur AGT, erstmals nur als Prüfer von Fremdköniginnen. Jährlich wurde an verschiedenen Ständen die Prüfarbeit von Dirk Ahrens und weiteren Züchtern in der Praxis geschult und vertieft. Geprüft wird nach dem Methodenhandbuch der AGT. Die hessische AGT Gruppe ist offen für weitere Züchter und Prüfer. Neue Prüfer führen erstmal für ein Jahr einen Prüfstand mit eigenen Königinnen, nach erfolgreicher Dokumentation erhalten sie im nächsten Jahr Ringtauschköniginnen.
Gemeinsam mit den Züchtern Marcus Amann (Roßdorf) und Michael Edelmann (Dietzenbach) begannen wir unsere eigene Linien aufzubauen, koordinierten Inseltransporte, Besamungstermine und besuchten Lehrveranstaltungen. Jährlich nehmen wir am Ringtausch teil und prüfen im Team an verschiedenen Prüfständen. Für die künstliche Besamung werden etliche Drohnenvölker aufgebaut, Drohnenwaben zusammengestellt, in Pflegevölker verteilt und bis zur Besamung bestens gepflegt. Gemeinsam mit Marcus Amann und Michael Kloss (Langenselbold) werden wir verstärkt unsere Königinnen selbst besamen, dazu führt jeder 1 - 3 Drohnenlinien. Wir erhoffen uns davon, dass die Toleranz gegenüber der Varroamilbe schneller erreicht wird.

SMR Milbenbekämpfung


Auch unsere Carnica Bienen wehren sich gegen die Varroamilbe. Einzelne Völker sind dabei sehr vielversprechend und wurden bereits auf Ausräumverhalten VSH (varroasensitive Hygiene), unterdrückte Milbenvermehrung SMR (surpressed mite reproduction) und Öffnen bzw. Wiederverdeckeln befallener Zellen REC (recapping) getestet. Von diesen ausgesuchten SMR Völkern wurden Nachzuchten durch 1-Drohn Besamung gruppenweise in Miniplus Völkern geprüft. Nach einer massiven Impfung mit Varroamilben wurden die so stark befallenen Brutwaben ausgewertet. Um 25 mit nur einer Muttermilbe befallene Zellen zu finden, mussten bis maximal 300 Zellen unter dem Mikroskop geöffnet werden. Von diesen besten Königinnen sollen Nachzuchten auch für die Toleranzbelegstellen genommen werden und generell nach erfolgter (Probe-)Körung vermehrt nachgezogen werden.

Imkerberatung


Als Imker lernt man ein Leben lang, an jedem Stand man muss sich immer auf die aktuelle Situation einstellen. Aber manchmal ist auch der erfahrenste Hobby-Imker ratlos. In dieser Situation kann der hessische Imkerberatungsdienst, mit Sitz in Kirchhain, oder ihre lokalen Imkerberater behilflich sein. Sie werden jährlich mit den aktuellsten Themen geschult und geben ihr Wissen in den Vereinen weiter. Es lohnt sich bei den Imkerschulungen teilzunehmen, auch „alte Hasen“ lernen nie aus. Scheuen sie sich als Bienenbesitzer nicht zu Fragen und sich bestimmte Abläufe zeigen zu lassen. Gesunde Bienen gehen uns alle an, nutzen sie auch das Angebot zur Weiterbildung. Bei den Lehrgängen treffen sie auf Lehrbeauftragte, die aus der Praxis kommen und ihnen ihr Wissen gerne weitergeben.

Arbeiten am Prüfstand


Im März steht zur Salweidenblüte die Überprüfung der Winterfestigkeit an, die aktuelle Anzahl besetzter Waben wird mit denen Mitte Oktober des Vorjahres verglichen, bevor größere Brutbretter schlüpfen. Wenn weniger als 30% überlebt haben gibt es 1 Punkt, bis 70% spricht man von geringer (2 Punkte), 70-90% ist eine mittlere (3 Punkte) und Werte über 90% zeigt gute Winterfestigkeit aus (4 Punkte), dieses Jahr sind die meisten Völker sehr gut ausgewintert. Außerdem steht die 1. Varroakontrolle an, über einen Zeitraum von 21 Tagen bis zur KW 15 wird die Varroaschublade/-windel eingelegt. Der wöchentliche Milbenfall wird 3x aufgeschrieben. Mit dem ermittelten Gesamtwert kann der Befallsgrad der Völker bestimmt werden. Es sollten im Durchschnitt weniger als 1 Milbe pro Tag fallen, 0,5 Milben sind OK. Auch der Futtervorrat wird kontrolliert, nur wo wirklich notwendig werden Futterwaben zugehängt. Gerade Völker die sehr stark überwintert haben, dürfen nicht vom Futterstrom abreißen.
Sobald die Kirschblüte anfängt und die Völker stark genug sind wird der 1. Honigraum gegeben. Das ist bei uns an Ostern soweit. Auch die ersten Winterrapsblüten gehen schon auf. Die Honigraumgabe ist ein Index für die Frühjahrsentwicklung und wird entsprechend bewertet, früh gibt volle 4 Punkte und dann wird entsprechend der Erweiterung weniger Punkte gegeben. Da bei uns ein vielversprechendes Frühtrachtgebiet ist, werden die Königinnen danach gezüchtet. Die Völker sollen ja stark in die Obst-, Raps- und Löwenzahnblüte starten.
Ab dem 15.04. findet im 3-wöchentlichen Rhythmus eine Völkerdurchsicht statt, es werden die Anzahl Brut- und belegte Waben gezählt. Alle Brutstadien bewertet und festgehalten, ob die Königin gesehen wurde. Eine besetzte verdeckelte Brutwabe wird entnommen und zur Seite gestellt, Sanftmut und Schwarmträgheit werden bewertet. Behandlung ohne Rauch, auffliegende Bienen und ohne Stich gibt volle Punktzahl. Falls vorhanden werden Schwarmzellen gezählt, und dies festgehalten. Beim Abschwärmen eines Prüfvolkes gibt es 1 Punkt, hier gilt immer nur die schlechteste Wertung. Bei der abgestellten Brutwabe wird bewertet, wie wabenstet die Bienen sind. Sitzen sie wie ein Pelz auf der Wabe gibt es volle Punktzahl. In der Stockkarte wird festgehalten, wieviel Waben/Honigräume gegeben und entnommen wurden. Im Juli sollten jeweils 5 Bewertungen vorliegen, der Mittelwert fließt in Beebreed ein. Die Anzahl besetzter Waben gibt die jeweilige Volksstärke und Entwicklung im Frühjahr wieder.
Zusätzlich wird ab April mindestens 2x ein Nadeltest durchgeführt. Auf einer verdeckelten Brutwabe mit Larven eines bestimmten Alters (mit rosa bis rot gefärbten Augen) werden mittels einer 100er Schablone 50 Zellen angestochen. Nach frühestens 3 Stunden wird die Ausräumrate festgehalten. Der Durchschnitt aller Nadeltests fliesst in die Bewertung mit ein- Ab dem 20. Juni werden im 3-wöchentlichen Abstand Bienenproben entnommen, ich verwende die Puderzuckermethode. Die Varroen werden gezählt und mit den Bienen wieder zurückgegeben. Auch diese Zahlen fließen in die Bewertung mit ein. Die Merkmale der Varroatoleranz zu prüfen ist nur geringer Mehraufwand, gibt aber ein vollständigeres Bild der Prüfvölker ab.
Sobald die ersten Drohnen schlüpfen entnehme ich bei vielversprechenden Völkern junge Bienen und Drohnen für eine Merkmalsuntersuchung. Diese ist notwendig, um später eine geprüfte Königin kören zu können.

Bienen- und Blühstreifenpatenschaft


Wer möchte nicht gerne die Natur schützen und anteilig eine "eigene" Honigernte dafür erhalten? Auf Grund der stetigen Nachfrage kann ich beides anbieten, der Pate hat dabei keine Arbeit und erhält Honig von "seinen" Bienen. Die Bühstreifen unterstützen die Pollenversorgung und somit die Gesundheit der Bienen. Diese bestäuben in Büdingen-Vonhausen alles blühende von Blumen, Gemüse bis Streuobst. Ende Mai und Mitte Juli steht die Honigernte an, ich ernte von meinen Bienen Frühjahrsblüten-, Sommertracht- und Wald- und Blütenhonig. Ich biete nur lokalen Honig aus der Region an, der von den Bienen selbst gesammelt wurde. Wenn es wieder gestattet ist stehen öffentliche Schleudertermine und Bienenstandbesuche an. Sie können ihre Patenschaft individuell gestalten, es gibt kleine, mittlere und große Patenschaften zu vergeben. Fragen Sie einfach an, wir finden die passende Patenschaft für Sie.

Was ist zu tun im Imkerjahr


Wie kommen meine Bienen erfolgreich durch das Bienenjahr? Jedes Jahr ist anders, aber die Abläufe gleichen sich doch. Exemplarisch sind die Arbeiten an den Völkern für die Jahre 2022 + 2020 + 2018 hinterlegt, bedingt durch die Salweiden-, Kirsch-, Apfel-, Raps- und Sommerblüte können sich die Termine im Jahr verschieben.

Imkerarbeiten im Jahresüberblick (2022)

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Imkerberatung im Jahresüberblick (2020)

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Imkerberatung im Jahresüberblick (2018)

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So können Sie mich erreichen:


Rolf Woelke, Blumenstraße 4

63654 Büdingen, Vonhausen

Telefon: 0170 - 921 61 16